Weiss Kreuz Fan Fiction ❯ I can't take my eyes off you ❯ I can't take my eyes off you ( Chapter 1 )

[ T - Teen: Not suitable for readers under 13 ]

I can't take my eyes off you

 

~RedKitten~

 

 

 

Disclaimer: Die Charas von Weiß Kreuz gehören nicht mir.

Pairing: SchuxNagi

Warning: Fluff (mehr als genug), shounen ai und meine Bessenheit von einem grünen Blazer

Notes: Ich dachte, dass ich diese Fiction schon rausgebracht hatte, aber sie ist irgendwie unauffindbar. Yune hat mich indirekt mit ihrem SchuxNagi-Weihnachts-Wunsch darauf gestoßen nachzugucken, ob ich nicht schon "I can't take my eyes off you" veröffentlicht hatte. Danke an Yune ^_^

Summary: Nagis Gedanken über Schuldig und die kleines Nichtigkeiten des Lebens.

 

 

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Mag sein, dass ich der jüngste bei Schwarz bin, aber du, Schuldig, du warst der Letzte, der zu uns gestoßen ist. Und ich war der Erste, der nicht nur den egozentrischen, unverschämten und blasierten Telepathen kennen gelernt hat, sondern auch den Menschen, der sich hinter dieser Fassade verbirgt. Auch wenn du es nicht gerne hörst, aber selbst du hast eine Seele.

Ich weiß nicht, wie lange wir uns nun schon kennen, aber an etwas kann ich mich noch so deutlich erinnern, als wäre es erst gestern passiert: Deine Ankunft bei Schwarz. Du standest einfach vor unserer Tür, als ob es das natürlichste der Welt wäre, und schenktest mir eines dieser arroganten 'Wen kümmert's'-Grinsen. Sofort hattest du mich in deinen Bann gezogen. Voller Faszination starrte ich dich an, hatte ich doch noch nie in meinem Leben solche ausdrucksstarken, lebendigen Augen wie deine und so ein sinnliches und gleichzeitig teuflisches Lächeln gesehen. Doch irgendetwas an dir ließ mir einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. Immer, wenn du in meiner Nähe warst, gabst du mir dieses undeutbare, beklemmende Gefühl, als ob du alles wissen würdest. Was ich damals nicht ahnen konnte, war, dass du wirklich alles wusstest; du kanntest meine kleine Schwäche für dich in dem Moment, als wir uns begegneten.

Voller Neugierde bist du damals an mir vorbei und durch unser damaliges Appartement gelaufen, hast dich in jedem Zimmer umgeschaut, bevor der Rest von uns deine Ankunft auch nur realisiert hatten.

"Nett hier." Das waren deine einzigen Worte, als du dich in einen der beigen Sessel, die im Wohnzimmer standen, fallen ließest.

In diesem Augenblick stand auch schon Crawford vor dir und schaute dich mit einem ausdruckslosen, kalten Blick an. Du schienst davon absolut unberührt zu sein, für keine Sekunde verschwand dieses typische Grinsen aus deinem Gesicht.

"Was, kein herzlich Willkommen?"

"Schuldig." Crawford sprach für einen Ausländer deinen Namen ungewohnt routiniert aus. Ich schätze, ihr kanntet euch schon von früheren Tagen bei Rosenkreuz. Ihr habt euch für mehrere Minuten einfach nur angestarrt, keiner wich dem Blick des anderen. Schon da wurde mir klar, dass du nicht einfach nur Befehle entgegennehmen und sie still schweigend befolge würdest. Du bist keine einfache Persönlichkeit und du hast auch nie versucht es vorzutäuschen.

Leise flüsterte ich deinen Namen um ein Gefühl für diesen ungewöhnlichen Klang zu bekommen. Schuldig, es war ein deutsches Wort. Erst später sollte ich die Bedeutung davon erfahren. Ich sprach eigentlich zu leise, als dass du mich hättest hören können, dennoch drehtest du dich zu mir um, als ich deinen Namen sagte. Und für einen kurzen Moment betrogen deine Augen diesen sorglosen Schein mit dem du dich so gerne umgibst. Es war, als würde für dich dein Name wie eine Anklage sein. Schuldig.

In der ersten Zeit war ich meistens in deiner Nähe; Crawford misstraute dir am Anfang mehr als jedem anderen bei SZ und Rosenkreuz. Er wollte, dass immer jemand bei dir war um dich und deine Taten im Auge zu behalten. Und so verbrachte ich die meiste Zeit in deiner Gesellschaft und beobachtete dich. Ich genoss es, dich zu beobachten.

Die meiste Zeit trägst du dieses dunkle, harte und teuflische Grinsen, genau wie deinen grünen, viel zu langen Blazer. Dein Lächeln und dein grüner Blazer, es ist, als ob das Eine ohne das Andere nicht existieren könnte. Nur manchmal, wenn du dachtest, ich würde dein Gesicht nicht sehen können, wenn niemand anderes in deiner Nähe war, ließest du deine Maske sinken. Damals lernte ich jede Fassette deines Seins und jeden deiner Gesichtsausdrücke kennen und verstehen.

Das Erstaunliche war, dass es dich nicht einmal zu stören schien, wenn dich jemand beobachtete, oder eher bespitzelte. Wenn man von den üblichen Sticheleien absieht, warst du eigentlich immer nett zu mir. Du bist mit mir nie in den Park gegangen oder hast mich mitgenommen, wenn du abends ausgegangen bist, aber das war nicht wichtig. Ich mochte es einfach nur, wenn wir zusammen waren, wir mussten nirgendwo hin gehen. Ich mochte sogar deine Präsenz in meinem Kopf. Du hast nie versucht meine Gedanken mit Gewalt zu lesen. Doch dieses Empfinden der Sympathie und Nähe, dass ich immer durch diesen mentalen Link spüren konnte, war irgendwie angenehm. Es gab mir das Gefühl nicht allein zu sein und von jemanden beachtet zu werden.

Doch irgendwann hast du einfach aufgehört mich zu beachten und in meiner Nähe zu sein. Ich müsste Lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich den Grund dafür nicht kenne. Ich kenne ihn und ich bereue inzwischen, was an diesem Abend passiert ist.

Du brauchtest nicht einmal meine Gedanken zu lesen um zu wissen, was ich über dich und diesen Typen dachte mit dem du eines Nachts vor unserem Apartment standest. Er hatte seine Hand auf deinen Arm gelegt und presste seinen Körper eng an deinen, während er etwas in dein Ohr flüsterte. Es war zu offensichtlich was er von dir wollte.

Meine Gefühle waren in diesem Augenblick sogar für mich selbst zu überwältigend, es war ein Leichtes für dich sie zu lesen. Hass, Abscheu, Schmerz, Eifersucht, das alles brannte wie Feuer in meinen Adern. Und da war noch etwas. Angst. Ein wenig Angst, dass du jetzt vielleicht ihn in deiner Nähe haben wolltest, dass er dich vielleicht besser kennen würde, als ich es tat. Du warst wie ein geheimer Schatz für mich, den ich mit niemandem teilen wollte.

Deine feurigen Haare, die du schon vor Ewigkeiten aufgegeben hast zu bändigen, diese ausdrucksvollen Augen, die wie blaue Kristalle wirken, wenn du nachdenklich bist, deine Haut, die aussieht wie Milchkaramell, das alles wollte ich nicht so einfach teilen müssen und erst recht nicht wollte ich den Menschen hergeben, den ich in den letzten Monaten in dir entdeckt hatte.

Voller Wut schleuderte ich diesen Typen -er war fast noch ein Junge- gegen die nächste Hauswand. Leblos sank er zu Boden, sein Gesicht war noch immer angstverzerrt. Zufrieden wandte ich mich von der Szene vor mir ab und verschwand in meinem Zimmer.

Seit dem hast du nur dann ein Wort mit mir gesprochen, wenn es nötig war, du hast mich regelrecht gemieden. Ich vermisse deine Nähe, Schuldig, ich vermisse diese kleinen Momente, in denen du dich mir geöffnet hast. Doch vielleicht hatte ich mir alles nur eingebildet, vielleicht bist du nicht der Mensch für den ich dich hielt. Denn immer, wenn du mich jetzt ansiehst, wirkte alles plötzlich so unreal, als ob die letzten Wochen nichts weiter als ein Traum waren.

Seit fast 2 Stunden stehe ich jetzt schon an dem Wohnzimmerfenster unseres Appartements und beobachte dich, seit fast 2 Stunden sitzt du nun schon draußen auf der Balkonbrüstung und blickst in die Dunkelheit hinaus. Ich kann noch immer nicht meinen Blick von dir lassen, auch nicht nachdem was passiert ist.

Langsam drehst du deinen Kopf in meine Richtung, als du hörst wie die Balkontür geöffnet wird. Du hast deinen Blazer eng um dich geschlungen, doch er scheint dir wenig Schutz gegen die Kälte der Nacht zu bieten. Mit einem ausdruckslosen Blick starrst du mich an, dein typisches Grinsen fehlt vollkommen. Dein grüner Blazer und dein Lächeln, es scheint, als könnte das eine doch ohne dem anderen existieren.

Für eine Weile stehe ich einfach nur neben dir und sehe dich an.

"Was beschäftigt dich, Schuldig?"

"Wieso denkst du, dass mich etwas beschäftigen würde?"

// Weil ich dich kenne. // Noch bevor ich es verhindern konnte, hast du diesen Gedanken aufgeschnappt.

Ein leises Lachen gleitet über deine Lippen, als du dich wieder von mir abwendest.

"Du glaubst mich zu kennen? Ich bin nicht du, Nagi. Nur weil ich die letzten Minuten hier war, heißt das noch lange nicht, dass mich irgendetwas beschäftigt."

Ich zögere etwas, bevor ich diese Frage stelle, denn du hast Recht, wir beide sind zu verschieden: "Wieso solltest du dann hier draußen sein?"

"Vielleicht mag ich kalte Herbstnächte."

"Du magst keine kalten Herbstnächte. Du magst sie genauso wenig, wie sonnige Morgen oder kleine Kinder oder gelbe Hemden oder schwarze Hunde oder Schokoeis. Woher denkst du, dass ich das alles weiß, Schuldig?"

Gedankenverloren starrst du auf die Lichter Tokyos. Hattest du mich überhaupt gehört?

"Schokoeis, was?" Murmelst du leise. "Was ist mit dir, magst du Schokoeis?"

Ich rücke noch ein Stück näher an dich heran. Meine Hand streift kurz über deine Hand, als ich deine fast schon vollständig abgebrannte Zigarette nehme und sie über den Balkon werfe. Man müsste denken, dein Körper sei warm, so feurig wie deine Haare, aber was soll man nach 2 Stunden in dieser Kälte erwarten, du bist auch nur ein Mensch aus Fleisch und Blut.

"Nein." Meine Worte sind inzwischen nur noch ein leises Flüstern.

"Was magst du, Nagi, sag es mir." Du lehnst deinen Kopf fragend zur Seite ohne dich zu mir umzudrehen. Es ist fast so, als ob du nicht mit mir, sondern mit jemand anderen verborgen in der Dunkelheit sprechen würdest. Du bist so unglaublich schön, wenn du zu tief in deinen eigenen Gedanken versunken bist, aber das weißt du sicher; du weißt immer alles.

Ohne dass ich es will nehme ich eine deiner Haarsträhnen, die lose über deiner linken Schulter hängt, und lasse sie vorsichtig durch meine Finger gleiten. Überrascht blickst du mich an.

"Ich mag deine Haare."

Meine Finger streichen über deine schmale Augenbraue. Du blinzelst aus Reflex, bevor du deine Augen wieder vollständig öffnest.

"Und ich mag deine Augen."

Für einen Moment fühlt es sich an, als ob du dich in meine Berührung lehnst. Mein Herz schlägt von Sekunde zu Sekunde schneller, nie hätte ich gedacht, dass du jemals zulassen würdest, dass ich dir so nahe bin.

"Ich mag deine..."

Langsam beuge ich mich vor und schließe die Distanz zwischen uns. Dein warmer Atem streicht über meinen Mund und meine Wangen, doch deine Lippen sind kalt, als ich sie mit den meinen berühre. Der Kuss ist nicht stürmisch oder fordernd so, wie man es vielleicht von dir erwarten könnte, er ist fast schon zu sanft und zu flüchtig.

Ich kann das Zittern deines Körpers fühlen, als ich meine Arme um dich lege.

"Kein Schokoeis, hn?" Deine Lippen streichen sanft über meine als du sprichst.

"Kein Schokoeis, ich bevorzuge dich." (1)

Noch bevor ich zu Ende sprechen kann, spüre ich deinen Mund an meinen Hals. Dein Lippen sind inzwischen wärmer, deine Küsse wirken hungriger als davor.

Du drehst dich plötzlich vollständig zu mir und ziehst mich zu dir. Ohne mir dessen bewusst zu sein, klammere ich mich mit aller Kraft an den grünen, weichen Stoff deines Blazers. Eine deiner Hände windet sich in meine Haare, während du mich erneut küsst. Dieser Kuss ist so viel mehr, ausdruckstärker als der Erste. Du bist plötzlich voller Verlangen, Dominanz und Lust. Nicht mal in der Nacht, als ich dich mit diesem Jungen gesehen habe, warst du so voller Leidenschaft, du bist es allein wegen mir. Immer enger presse ich mich an dich. Ich kann fühlen wie deine andere Hand unter mein Shirt fährt und über meinen Bauch streicht. Wie lange hatte ich mir schon gewünscht deine Hände auf meinem Körper zu spüren? Deine Zähne beißen kurz in meine Unterlippe, bevor du dich wieder von mir löst und deine Zunge flüchtig über mein Kinn streift.

Einen leises Stöhnen entkommt mir, noch bevor es mir bewusst wird.

In diesem Moment stößt du mich auch schon von dir; das einzige, was meinen Fall aufhält, ist die Hauswand neben der Balkontür.

"Verschwinde, Nagi, es ist schon spät für kleine Jungs wie dich."

Überrascht blicke ich dich an. Es fühlt sich an, als ob jemand einen Eimer kaltes Wasser über mich geschüttet hätte.

"Dachtest du wirklich, du würdest mich vollständig kennen? Dachtest du, ich gehöre dir? Einem Kind?" Dieses teuflisches Lächeln huscht über deine Lippen als du sprichst. "Du musst noch viel lernen, Naoe."

Du zündest dir eine Zigarette an, die du inzwischen aus einer Packung in deiner Jackentaschen genommen hast, bevor du achtlos an mir vorbei und zurück in das Appartement gehst. Meine Hände zittern ein wenig, als ich mir nervös ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht streiche. Noch immer kann ich dieses Gefühl von deinen Lippen auf meiner Haut spüren.

Ich werde lernen, Schuldig, ich werde dich am Ende besser kennen, als du dich selbst kennst, denn ich werde meinen Blick nie von dir reißen können.

 

~Owari~

 

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(1) Schuldig als Geschmacksrichtung *drool*

 

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Der Titel und auch ein wenig die Story sind an Melanie Doanes Song "I can't take my eyes off you" angelehnt. Ich finde, das Lied passt wie kein zweites zu Nagi-chan.

Yune: Ich werde versuchen für dich bei Gelegenheit eine neue NagixSchu zu schreiben. Momentan siehts aber ein bissl sehr knapp mit der Zeit aus, sitze an 3 Fictions und hab gleichzeitig Prüfungszeit. Mein Sensei ist ein Sklaventreiber!!!!!!!!!!