Weiss Kreuz Fan Fiction ❯ Meine schlimmste Mission ❯ 1. Opfer: Yohji Kudo (3. Teil) ( Chapter 3 )

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Weil's so schön war zur Erinnerung gleich noch mal:

"Prodigy, sag es nicht, bitte," murmelte er, die Brille in der rechten Hand und die linke vor den Augen, als wolle er die Szene die sich sonst vor seinen Augen entfaltet hätte mit dieser Geste daran hindern, jemals stattzufinden.

"Warum nicht?" fragte Nagi und faltete die Beine übereinander.

"Weil du es nicht sollst," zischte der Amerikaner.

"Aber..."

"Nein!"

"Aber..."

"Prodigy, ich warne dich!"

"Aber... ich muß mal!"

"Argh!!!"

Schuldigs Augen blieben an seinem üblicherweise sehr gefaßten und ausdruckslosen Anführer kleben. Der sonst so stolze, jemand anders als Schuldig würde wahrscheinlich eher den Ausdruck "unausstehlich arrogante", Amerikaner saß zusammengekauert neben Abyssinian. Dem Telepathen viel es schwer, in diesem Häufchen verzweifelten Elends seinen langjährigen Teamgefährten wiederzuerkennen, aber das war nebensächlich. Mit einer für ihn äußerst untypischen Geste, die an den kraftlosen Fingerzeig eines Dirigenten erinnerte, lenkte Crawford die Aufmerksamkeit auf Siberian, der nur einige wenige Sekunden später folgende Worte herausdruckste:

"Ich glaub, ich muß auch mal..."

Was folgte brach wie eine Lawine über die unbedarften Assassinen herein, Geständnisse, von denen der Amerikaner sich erhofft hatte, sie nicht noch einmal zu hören, wurden laut und kamen aus jeder Ecke des Aufzuges. Natürlich blieb auch Crawford nicht von dieser Kettenreaktion, die Nagi ausgelöst hatte, verschont. Schon bald verspürte auch er selbst den Drang, ein stilles Örtchen aufzusuchen, dies um so dringender als Schuldig ihn darauf hinwies, beziehungsweise danach fragte ob Crawford, der seit dem Frühstück ungefähr 5 Kannen Kaffee getrunken hatte, zwischenzeitlich das Badezimmer aufgesucht hatte oder nicht. Der Amerikaner antwortete nicht und daraus schlußfolgerte der Deutsche, dass dies wie erwartet nicht der Fall war.

"Was machen wir jetzt?" wimmerte Omi und überkreuzte seine Beine in krampfhafter Verzweiflung.

"Eene meene muh? Welche Ecke muß dran glauben?" fragte Yohji vorsichtig.

"Gar keine," zischten Abyssinian und Oracle scharf. "Das ist ein Aufzug, kein Klo."

"Und was schlagt ihr vor?" fragte Schuldig. Er hätte amüsiert gegrinst, wenn seine Blase ihn nicht so frech im Stich gelassen hätte.

"Wenn wir nicht dran denken, geht es vielleicht besser... ist es besser zu... ertragen?" schlug Ken zögernd vor.

Farfarello nickte.

"Erzähl weiter, Balinese," seufzte Schuldig und lehnte sich, die Beine unbequem angewinkelt, zurück.

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"Es sieht so aus, als wäre Sakura hier... oh Gott..." Asukas Augen weiteten sich in Entsetzen und die Farbe wich aus ihrem Gesicht. "Oh mein..." stotterte sie noch einmal, dann ließ Yohji Beweise Beweise sein und führte seine Partnerin aus dem Inneren des Turmes.

"Ist schon gut," flüsterte er ihr zu und streichelte ihren Rücken. Hin und wieder kam ihm der Gedanke daß dies einer von den Augenblicken war, in denen der Held die Heldin auf ganz bestimmte Art und Weise tröstete um ihre komplexe Beziehung mit diesem Akt erheblich zu vereinfachen. Aber Asuka war keine Frau, die sich auf diese Art trösten lies und Yohji war auch (wider eigenen Erwartens) kein Mann der eine Beziehung auf diese Art begann.

Trotzdem hätte er sie jetzt gerne in den Arm genommen, gedrückt, ihr einen freundschaftlichen Kuß auf die Stirn gepreßt um sie anschließend nach Hause zu bringen. Hier im Kloster blieb ihm aber leider nur die Möglichkeit, die schockierte Asuka in ihre Zelle zu begleiten und den Turm danach noch mal alleine unter die Lupe zu nehmen.

Doch als Yohji zum Turm zurückkehrte war die ominöse schwarze Tasche entfernt worden. Leise fluchend drehte er sich um sich selbst, in der vagen Hoffnung das vielleicht doch noch irgendwo etwas lag, daß dem Dieb entgangen war, aber da war nichts. Am liebsten wäre er sich mit der Hand einmal durch die Haare gefahren, aber die waren ja unter dieser unmöglichen Kopfbedeckung versteckt. Und eine weitere unvorsichtig entsorgte Zigarettenkippe vertrug das Kloster weiß Gott nicht. Also beschloß Yohji ebenfalls in seine Zelle zurückzuziehen um im Gedanken noch einmal alle bisher gesammelten Informationen zu analysieren. War ihm vielleicht irgendwo ein entscheidendes Detail entgangen? Mit dem Entfernen der Tasche hatte sich aber zumindest ein Verdacht Yohjis bestätigt: wie befürchtet war der Mörder Sakuras kein Außenseiter gewesen, sondern jemand aus dem Kloster. Auf dem Weg zum Hauptgebäude erstellte Yohji eine mentale Liste der Verdächtigen, die einen gravierenden Fehler aufwies: einen erheblichen Mangel eben dieser.

Gerade lief Yohji am neuen Kirchturm vorbei, da rief jemand seinen Namen. Oder vielmehr: jemand rief nach Schwester Kimusume. Und zwar Vater Daniel.

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"Er steht auf Männer?" fragte Farfarello und sah fragend in die Runde.

"Nein, natürlich nicht. Vater Daniel dachte doch ich wäre eine Frau," erwiderte Yohji kopfschüttelnd.

"Ihn meinte ich auch nicht, sondern dich," antwortete der Ire.

"Also, wie gesagt, Vater Da..." fing Yohji an, hielt dann aber inne als Schuldig, der ihm wieder direkt gegenüber saß, äußerst interessante Zungenbewegungen vollführte.

"Schuldig, brauchst du vielleicht einen Zahnpflegekaugummi oder einen Lutscher für deine hyperaktive Zunge?" fragte der älteste Weiß höflich. Das dumme Gesicht des Deutschen und das leicht irrsinnige Kichern Farfarellos gaben ihm genug Zeit, sich wieder zu sammeln und Yohji begann von neuem:

"Also wie gesagt, Vater Daniel winkte mir von dem Seitenportal zu und rief nach Schwester Kimusume, also mir."

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"Schwester Kimusume, wie gut, dass ich sie alleine antreffe," sagt der Priester lächelnd, dann fügte er noch etwas leiser hinzu: "Sie sind doch alleine, oder?"

Yohji sah sich um und nickt dann stumm. 'Leider,' fügte er mental hinzu. Das Gesicht des jungen Priesters hellte sich sichtlich auf. "Wie schön, dann können wir uns ja in Ruhe unterhalten." Yohji verzichtete darauf, den Priester auf sein angebliches Schweigegelübde hinzuweisen, unter anderem, weil er es dann würde brechen müssen und sich nebenbei außerdem von seiner Tarnung verabschieden dürfte.

Der Geistliche bot der vermeintlichen Schwester seinen Arm an, den Yohji nur widerwillig akzeptierte. Nur die wehenden Kutten verrieten, daß es sich bei den Spaziergängern nicht um ein Liebespärchen handeln konnte. Eine ganze Weile ließ der Detektiv sich schweigend entlang des Seeufers führen. Fast andächtig schritt Vater Daniel neben ihm her. Als wäre er auf dem Weg zum Traualtar - als Bräutigam. Yohji erschauerte.

War es für Frauen genauso gräßlich, wenn er sie zum Meeresufer führte in der Annahme, dies sei romantisch? Oder lag das nur an dem penetranten Weihrauchgeruch, den die Kleidung des Priesters verströmte? Oh Gott... so etwas galt doch nicht etwa hinter Klostermauern als sexy, oder?

"Kimusume," hauchte der Priester. "Ist der Himmel des Herren nicht unbeschreiblich schön?" Mangels rhetorischer Ausdrucksmittel beschränkte Yohji sich auf ein Schulter zucken und ein kurzes Nicken. 'Naja, wie man's nimmt...' dachte er sich. "Ich habe mich oft gefragt, warum der Herr den Himmel blau gemacht hat. Wäre grün, die Farbe der Hoffnung nicht wesentlich passender? Schließlich hoffen doch die armen Sünder auf den Herrn im Himmelreich und seine Vergebung." Yohji enthielt sich jeglichen "Kommentars".

"Grün... ich liebe grün. Ich weiß nicht warum, aber der Herr scheint es für nötig gehalten zu haben, mir die Farbe der Hoffnung besonders ans Herz zu legen. Finden sie nicht auch, das grün eine erhebende Farbe ist?" fragte der Pfarrer und machte eine kleine Pause. 'Ich seh gut aus in grün, soviel ist klar,' dachte Yohji bei sich. 'Ist ja auch kein Wunder, bei den Au...' Und dann dämmerte es ihm.

"Wissen sie, ich habe Schwester Sakura sehr geliebt. Sie war mir wahrlich sehr nahe," sagte Vater Daniel leise. 'Das glaub ich dir, Freundchen,' erwiderte Yohji im Gedanken.

"Ihr blondes Haar... wie das eines Engels. Leicht gewellt und immer so störrisch. Mindestens eine Strähne kämpfte sich immer hervor um ihr neckisch im Gesicht zu hängen."

'Oh nein...'

"Ihre Haut war wie die eines Pfirsichs. Weich, zart. Verführerisch."

'Nein.'

"Und ihre Augen! Oh ihre Augen waren es, die mich so unerwartet an sie banden... Augen..."

'Oh gütiger Gott... bitte... verschone mich...'

"Augen, Schwester, wie ihre..." flüsterte der Priester und lehnte sich vor, um einen Kuß zu erhaschen.

Yohji tat das einzige, was ihm in diesem Augenblick in den Sinn kam. Er schlug zu.

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Schuldigs Lachen erinnerte Yohji an eine dem Erstickungstod erliegende Hyäne, die noch mit dem Sensemann um die letzten Sekunden ihres Lachanfalls (und somit ihres Lebens) feilschte. Dementsprechend war die aufrechte Sitzhaltung des Deutschen einer starken, sich dem Boden annähernden Schräglage gewichen, die Yohji nicht als halb so störend empfand wie Farfarello, der seinem Amüsement mit kräftigen Schlägen auf Yohjis Schulter Ausdruck verlieh. Das Lachen des Iren war wohl eher mit dem Gegackere eines übergeschnappten Hühnchens vergleichbar, aber relativ harmlos im direkten Vergleich zu Schuldigs erstickender Hyäne.

"Ich bepiss mich gleich!" japste Schuldig, wich aber dann vor einem kollektiven "NEIN!" in sofortiger aufrechten Sitzhaltung zurück in seine Schmollecke. "Yohji, du Idiot... willst du das es hier zu einer Überschwemmung kommt?!" fauchte Abyssinian ungehalten. Vor der Geräuschkulisse von Schuldigs nervtötendem Gelächter (diesmal angefeuert von Farfarello, der Yohji verliebte Blick zuwarf und die Lippen zu sinnlichen Küssen spitzte) blieb Yohji nur ein verwirrtes "Hä?" als Ausdrucksmittel.

"Wenn wir lachen, verlieren wir schneller die Kontrolle über unsere Blase, Balinese. Du verstehst doch, was das heißt?" fragte Crawford.

"Umm.. ich denke, schon," antwortete Yohji langsam. "Ich werde mir Mühe geben..."

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Als Yohji zur allmorgendlichen Andacht erschien, warf ihm die Äbtissin einen verdächtig freundlichen Blick zu. Als wäre sie alte Freunde oder Leidensgenossen. Die Sorte Blick die sagte: "Ich verstehe dich. Ich steh auf deiner Seite." Es schien, als wäre die von Yohji am ersten Tag bemerkte GeStaPo-Attitüde nie da gewesen. Auch das Verhalten von Vater Daniel war verändert. Seiner Predigt fehlte die Begeisterung vom Vortag und dies war gewiß nicht nur auf das beachtliche Veilchen zurückzuführen. Das linke Auge war komplett zu geschwollen und leuchtete in einem satten rot. Yohji wußte, daß das Auge nicht nur schmerzhaft aussah, sondern auch höllisch weh tat. Er gönnte es dem Vater von ganzem Herzen.

Die Andacht überstand Yohji nur mit kreativen Gebeten (Bier unser und Ave Playboy) und dem Gedanken an eine starke Tasse Kaffee. Zum Rauchen war er in der vergangenen Nacht nicht mehr gekommen. Und somit war Yohji bereits seit mindestens 48 Stunden auf Entzug. Ein Zustand, den er schleunigst beenden wollte.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Von dieser Erkenntnis blieb auch der Privatdetektiv nicht verschont.

Ehe Yohji und Asuka sich versahen, fanden sie sich anstatt am Frühstückstisch im Büro der Äbtissin wieder. Direkt nach der Predigt hatte sie die zwei Privatdetektive zielsicher aus ihren Schäfchen herausgezogen und in besagtes Büro geschickt. Dort warteten sie nun, schweigend, in der Hoffnung, daß die Äbtissin sie nur fragen wollte, ob sie sich gut eingelebt hätten und nicht etwa hinter ihr kleines Geheimnis gekommen war. Yohji schluckte heftig bei dem Gedanken daran.

Asuka versuchte, ruhig und gelassen zu bleiben, sich zu entspannen. Aber ein Blick in des gesicht ihres Partners genügte, um das dort so deutlich sichtbare Gefühl auf sie zu übertragen: Angst. Und "Ich brauche eine Zigarette", obwohl Asuka gar nicht rauchte.

Hinter der Tür wurden Stimmen laut. Eine davon gehörte der Äbtissin. Yohji lief es kalt den Rücken runter als er die zweite Stimme erkannte. Der Priester. Jetzt war klar, daß sie enttarnt waren. Der Schlag hatte ihn verraten. Und Asuka wußte von nichts! Verzweifelt sah Yohji sich nach etwas um, womit er Asuka warnen konnte. Wegen dieses unmöglichen Schweigegelübdes konnte er doch nicht sprechen! Andererseits... konnte die Situation doch eigentlich nicht mehr so viel schlimmer werden. Oder?

Gerade öffnete er den Mund um seiner Partnerin seine letzten Gedankengänge mit zu teilen, da öffnete sich auch schondie Türe quietschend und die Äbtissin trat ein.

"Ach übrigens, Vater Daniel... woher haben sie denn das blaue Auge?" fragte die Äbtissin unschuldig.

Yohji zuckte kurz zusammen und sämtliche Farbe wich aus Vater Daniels Gesicht. Einige Sekunden später wurde die Blässe von einem satten und leuchtendem Rot ersetzt. Das angeschwollene Auge verschwand fast und Asuka fand, das keine Tomate den Vergleich mit dem hochroten Kopf des Priesters stand halten könnte. Die Frucht war einfach zu blaß.

"Ach... ich war unvorsichtig und... bin in die mahnende Hand des Johannes gelaufen," gab der Angesprochen zur Antwort.

Yohji kannte die Figur. Sie stand neben der Bibliothekstür und war aus massiven Holz. Laut Sockel 300 Jahre alt. Ja, wenn man gegen diese Hand lief, würde das sehr schmerzhaft werden. Natürlich war Yohji aber nicht der einzige, dem auf Anhieb auffiel, das der Vater gut 15 cm zu klein war um jemals gegen diese Hand laufen zu können. Es sei denn er würde sich um Plateauschuhe bemühen.

"Ah... ja, der Täufer kann auch mahnend sein. Vielleicht war dies ein Zeichen, Vater, und sie täten gut daran sich diese Mahnung zu Herzen zu nehmen. Und ihr Gelübde," sagte die Äbtissin mit einem wissenden Lächeln.

Yohji wurde es ganz anders zu Mute und Asuka hatte das dumpfe Gefühl, etwas Wichtiges verpaßt zu haben. Vater Daniel nickte jedoch nur peinlich berührt und schlich sich mit gesenktem Kopf davon. Die Tür glitt langsam ins Schloß.

"Nun, das hätten wir," sagte die Äbtissin zufrieden. "Guter Schlag," bemerkte sie leise an und lächelte Yohji zu. Dann deutete sie auf zwei Stühle vor ihrem Schreibtisch. "Bitte, nehmen sie doch Platz."

Die Äbtissin glitt in ihren Sessel und sah die beiden "Frauen" vor sich mit einem sanften Lächeln an. Ihr Blick wanderte von links nach rechts und wieder zurück, dann fragte sie langsam:

"Also... wer von euch beiden ist Yohj?"

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Sooooooo lieb bin ich! Ich geb euch noch einen Teil von der Geschichte, obwohl ich nur einen Review für's letzte Kapitel bekommen habe. Jawohl. ^____^

Das wird wohl mein letztes Update dieses Jahr sein der (hoffentlich) letzte Teil sollte im Januar kommen (es sei denn die Muse tritt micht richtig heftig). Ich muß ja noch 7 andere "Missionen" schreiben. Na, seid ihr denn auch alle schon schön neugierig wer als nächstes dran kommt? Tja, ich könnte ich ja im nächsten Kapitel einen kleinen Preview einbauen... vorausgesetzt ich krieg mein Weihnachtsgeschenk...

GANZ GANZ GANZ GANZ VIELE REVIEWS!!!

Und Enna... du zählst nicht =P

WICHTIG!!!

Ich brauch jemand der mir ein bißchen unter die Arme greift. Irgend wer daran interessiert, meine Geschichte(n) für mich beta zu lesen? Biete als Gegenleistung mich als Beta für Geschichten (Deutsch und Englisch), bzw. als Übersetzer (Deutsch/Englisch - umgekehrt macht her ja kaum einen Sinn ;) ) Interessenten bitte per mail melden (SapphireAngelOfNight@hotmail.com)!

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