Ah My Goddess Fan Fiction / Ranma 1/2 Fan Fiction ❯ Urlaub auf göttliche Art ❯ Hilfestellung beim Dimensionsreisen ( Chapter 2 )

[ P - Pre-Teen ]

~+~+~+~+~+~+~+~+~
Kapitel 2: Hilfestellung beim Dimensionsreisen
~+~+~+~+~+~+~+~+~

Der Raum, der sie umgab, war nur schemenhaft wahrnehmbar, so als würden sie sich mit unglaublicher Geschwindigkeit bewegen; zu schnell, um etwas genau erkennen zu können. Und doch dominierte die Farbe Grau mit gelegentlichen weißen Fetzen dieses bizarre Gebilde.
Diese Umgebung ließ jede Hoffnung auf Rückkehr in einem tiefen Abgrund von Aussichtslosigkeit versinken. Ein Schimmer von Trostlosigkeit schien von ihr auszustrahlen.

Akane erwachte aus ihrer Benommenheit und musste feststellen, dass Ranma ebenfalls schon wieder für Schimpfworte empfänglich war.
Doch, angesichts ihrer derzeitigen Lage, entwich ihren Lippen kein einziger Ton.

Den beiden kam es so vor, als würden sie dahintreiben, immer auf ein bestimmtes Ziel zu. Gefangen in einem langsam fließendem Strom, aus dem sie sich nicht selbst befreien konnten.

Die Angst stand Akane ins Gesicht geschrieben. Verzweifelt sah sie sich um. Es gab keinen Punkt, an dem sie sich hätte orientieren können. Kein Anzeichen dafür, wo sie waren oder wohin sie nun gelangen würden, geschweige denn wie sie in ihre alte Umgebung zurückkehren könnten.

Das einzige was sie wusste war, dass Ranma ebenso wie sie hier gefangen war und sie in den Armen hielt. Doch das war nur ein kleiner Trost, da er genauso desorientiert war wie sie.

Die jüngste Tendo musste schmunzeln, was in der momentanen Situation ein wenig deplaziert wirkte. *Oh Mann, jetzt weiß ich wie Ryoga sich fühlen muss, wenn er sich wieder mal verlaufen hat.*

Natürlich entging die leicht amüsierte Stimmung der jungen Frau ihrem Verlobten nicht. Dass er verwirrt über so eine Reaktion auf die Szenerie gewesen war wäre eine Untertreibung.
"Findest du unsere Situation hier so lustig?"

Diese Frage ließ Akane aufschrecken. Mit einem Hauch eines verärgerten Blickes blickte sie in das Gesicht des Fragestellenden.
"Nein, wie sollte ich so was lustig finden, Blödmann! Wir treiben hier in einer Brühe aus was-weiß-ich-was, haben keinen Schimmer was eigentlich passiert ist oder wie es jetzt weitergehen soll."
Ihr Blick richtete sich wieder in die graue undurchsichtige Nebelsuppe, erneut darum bemüht, einen Orientierungspunkt zu finden.

Ranma war nach dieser doch etwas schroffen Antwort auch ein klein wenig gereizt. "Entschuldige bitte, dass ich gefragt habe. Ich mein ja nur, wir stecken hier ziemlich in der Klemme. Wie zum Kuckuck sollen wir hier nur wieder rauskommen? Alles, was man erkennen kann sind diese wolkenimitierenden Dunstgefilde."

"Na dann befinden wir uns ja vielleicht im Himmel!"
Sarkasmus stand Akane nicht sonderlich gut.
Den letzten Kommentar bereute sie auch schon wieder. "Entschuldige!" Es war nur ein Flüstern, doch Ranmas Ohren entging nichts so leicht.
Aber Akane wollte keine Schwäche zeigen. Schon gar nicht vor ihm. Mit gefasster Stimme fuhr sie fort.
"Wenn man doch nur etwas sehen könnte. Ein Licht würde ja schon ausreichen."

Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, schoss aus dem Nebel ein Lichtstrahl hervor, der sich in unabsehbarer Ferne verlor. Kleinste glitzernde Teilchen bewegten sich in ihm und an seinem Ursprung bildete sich ein Loch. Der Nebel wurde spiralförmig weggeblasen, sodass man nun in die Schwärze hinter der Öffnung blicken konnte. Diese bewegte sich in relativ konstanter Entfernung von etwa fünf Metern zu den Umhertreibenden.

Langsam begann sich dort etwas zu regen. Farben wurden sichtbar, die sich in scheinbar wirrer Weise zu Bäumen, Wiesen und schneebedeckten Berggipfeln zusammenformten. Und allmählich entstand dort ein richtiges Landschaftsbild.

Ranma und Akane, welche noch immer aneinander geklammert durch den Raum schwebten, starrten gebannt auf den Durchlass, in dem sich der Teilchenstrom verlor.

Die Verwunderung über dieses Gebilde schien Akane nicht mehr loszulassen.
"Es ist als würde man in einen Fernseher schauen. He, da bewegt sich was in den Bäumen!"

Ranma verengte die Augen. "Mh, du hast recht, es ist ein kleiner Junge. Er springt sehr schnell von einem Ast zum nächsten und..."

Eine kurze Zeit des Schweigens trat ein.

"Ja spinn ich?"
Akane hätte Ranma vor Schreck fast losgelassen.
"Verdammt, Ranma! Musst du mich so erschrecken? Du hast mir genau ins Ohr gebrüllt."
Den plötzlichen Wutausbruch seiner Verlobten ignorierend machte er wieder auf die Öffnung aufmerksam. "Schau doch mal, der Junge da." Akane sah in besagte Richtung.
"Ich kann nichts Genaues erkennen. Er bewegt sich zu schnell."

Ranma rollte mit den Augen. "Sieh genau hin, der Junge hat einen Schwanz!" Jetzt wurde er von seiner Verlobten mit einem vielsagenden Blick gemustert. *Na sonst wär er ja ein Mädchen, Trottel.*
Der Blick Akanes entging Ranma natürlich nicht. "Ich meine doch, er hat hinten einen Schwanz. Sieht aus wie von einem Affen. Und auf dem Rücken scheint er einen Stab zu tragen oder so. Mh, schwarze Haare, aber eine komische Frisur."

Seine Verlobte schien dieser fremde Junge weniger zu interessieren. "Ist doch jetzt egal. Ich möchte wissen, ob das unsere Welt ist."

Ranma schüttelte antwortend den Kopf. "Nein, glaub ich eher nicht."

*Sind wir jetzt etwa allwissend geworden.* Sie verbalisierte ihre mentale Antwort zu dieser sicher erscheinenden Aussage Ranmas nicht. Ein Streit wäre der Situation sicher nicht dienlich gewesen. Stattdessen entschied sie sich auf eine weniger provokante Frage.
"Oh! Und wie kommst du zu dieser Schlussfolgerung?"

Ranma, welcher mit einem Fingerzeig auf den Fuß eines der Öffnung nahe gelegenen Berges aufmerksam machte, ging ohne einen Anflug von beleidigtem Stolz auf die Frage ein.
"Dort läuft ein Dinosaurier rum. Ich glaube, die Öffnung ist so eine Art..."

Ein zweiter Lichtstrahl unterbrach ihn in seinen Überlegungen.

Akane richtete ihren Blick interessiert auf den Weg dieses neuen Partikelstroms.
"Da, wieder einer. Und auch an seinem Ende so ein Loch. Da drüben ist noch einer. Wo kommen die jetzt wohl alle her? He, Ranma, hältst du es für möglich, dass wir in einen reingezogen werden könnten?"

Keine Antwort.

"Ranma?" Akane wandte sich ihm zu.
"Akane, da!" Er hob langsam seinen Arm und deutete auf etwas über ihnen. Akane folgte dieser Bewegung mit den Augen.

"Oh nein!"

~+~+~+~+~+~+~+~+~

Keiichi hatte inzwischen wieder in die Welt der Lebenden gefunden.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er gerade mal zehn Minuten außer Gefecht war. Zu seiner Überraschung musste er feststellen, dass Urd und Skuld ihren Streit bereits beigelegt hatten. Höchst ungewöhnlich!

Doch mit einem Blick in Urds Gesicht wurde ihm klar: Belldandy hatte ein Machtwort gesprochen. Skuld war nur noch ein Häufchen Elend. *Diese dämliche Urd. Wegen ihr hat mich Belldandy ausgeschimpft. Na warte, das kriegt sie zurück! Doppelt und dreifach!* In ihrem jungen und doch genialen Köpfchen entwickelte sie bereits den Bauplan für eine neue Maschine, die Urd das Leben zur Hölle machen sollte.

Urd, auf der anderen Seite des Stubentisches, hatte ähnliche Gedanken.
Sie konnte sich aber nicht so richtig entscheiden, also schwankte sie zwischen den Möglichkeiten ihre kleine Schwester in eine Kröte zu verwandeln und schon mal den Kochtopf auf den Herd zu stellen, sie mit einem kleinen Zaubertrank zu einem willenlosen Zombie zu machen oder ihren Körper in einen menschlichen Magneten abzuändern und mal die Küchenmesser zu schärfen.

Belldandy betrat das Zimmer und die Rachegelüste verschwanden vorerst. Es gab wichtigeres zu tun und Belldandys Gesichtsausdruck ließ daran keinen Zweifel erkennen. Alle vier saßen sie nun um den Tisch und eine ungewohnte Stille trat ein. Dann ergriff Belldandy das Wort.

"Dieser Bug könnte nicht der einzige sein, der sich in dieser Welt befindet. Skuld, warum hat das Yggdrasil-Debugsystem nicht verhindert, dass er hierher kam?"

Die Angesprochene räusperte sich kurz bevor sie zu einer Antwort ansetzte.
"Ich kann mir nur vorstellen, dass eine Überlastung zu einem kurzzeitigen Ausfall geführt haben kann. Einen dauerhaften Schaden ziehe ich nicht in Betracht, denn dann müsste die Bugpopulation schon sehr viel deutlichere Auswirkungen auf die normale Welt gehabt haben. Ich gehe also nur von Einzelexemplaren aus und wenn man bedenkt, dass wir Göttinnen die Bugs mit besonderem Nachdruck anziehen und hier trotzdem keine weiteren sind, kann man davon ausgehen, dass meine Annahme richtig ist. Es gibt natürlich noch die Möglichkeit der Sabotage."
 
Von Urd war ein leises, widersprechendes Schnauben zu hören.
"Ach was. Das Debugsystem ist eines der bestgeschützten Programme im ganzen Yggdrasilsystem. Man müsste schon an den Hauptcomputer und mit einem bestätigten Zugangscode der ersten Ebene auf das Programm zugreifen. Und selbst das könnte nur ein Interner machen und ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand von unseren Leuten so hinterhältig sein kann."

Skuld, mit einem gewissen Trotz in der Stimme und einem stoisch gelassenen Gesichtsausdruck über die Richtigkeit ihrer Gedanken konnte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.
"Ja, aber du hast es mal gemacht!"

Eine bedrückende Stille entstand.

Keiichi sah schon wieder die Blitze fliegen und rückte vorsichtshalber etwas aus Urds unmittelbaren Entladungsbereiches weg.
Doch nichts geschah. Belldandy ließ ihren mahnenden Blick schweifen und sofort wurde jeglicher Ärger unterdrückt.

Leise meldete sich nun auch Keiichi zu Wort. "Äh, hört mal, Mädels. Was kann das Schlimmste sein, was dieser Bug anrichtet? Ich meine, wenn es nur einer ist, kann doch seine Reichweite nicht besonders groß sein, oder?"

Die mittlere Göttin beantwortete die Frage. "Nein, seine Reichweite nicht, aber die Auswirkungen seiner Anwesenheit kann man nicht genau absehen. Es könnte sein, dass sich jetzt irgendwo eine Dimensionsspalte bildet und zum Beispiel Berlingr vor uns erscheint."

Urds auf eine Hand gestützter Kopf fiel von seiner ruhenden Position ab als Belldandy diese Möglichkeit in Aussicht stellte.
"Mal den Teufel nicht an die Wand!"

Der Normalsterbliche, welcher besagte Person nicht kennen konnte, blickte nur fragend in die Runde. "Wer ist dieser Berliner?"

Ein zweites Mal rutschte der gestützte Kopf von seiner ruhenden Position.
"Nicht Berliner! Berlingr! Er ist ein Schmied aus dem Volk der Zwerge und sein Handwerk ist in der Götterwelt sehr gefragt, da seine Waren erstklassige Qualität haben. Er versteht seine Kunst, aber er ist auch ein alter kleiner runzliger Lustgreis, dessen Hände in der Gegenwart von Frauen niemals still stehen."

Skuld führte nun mit ihrer Frage zum eigentlichen Problem wieder zurück. "Können wir irgendwie herausbekommen, ob der Bug Schaden angerichtet hat?"

Belldandy setzte einen in Gedanken versunkenen Gesichtsausdruck auf.
"Es gäbe da vielleicht etwas, aber dazu müssen wir einen magischen Kreis bilden, eine bestimmte Mixtur herstellen und einen Suchzauber anwenden."

Und schon gab es etwas zu erledigen, was die jüngste Göttin mit ihren limitierten magischen Fähigkeiten bewerkstelligen konnte. So sprang sie dann auch voller Enthusiasmus auf und lief in Richtung Garten.
"Den Kreis mach ich.", rief sie den im Wohnzimmer verbliebenen Erwachsenen über die Schulter zu.
"Komm Banpai, du musst mir jetzt helfen!", tönte es noch schwer verständlich aus dem Garten hervor bevor Skuld sich an die Arbeit machte.

Die älteste Göttin schüttelte spielerisch verärgert den Kopf. "Pah, die Kleine gibt ganz schön an. Okay, ich setz mich an die Mixtur. Du meinst doch bestimmt die Sinnesstärkende."

Ein zustimmendes Nicken ihrer noch verbliebenen jüngeren Schwester war die Antwort. "Ja, und misch sie bitte stark. Ich fürchte wir müssen mehr als eine Dimension abtasten."

Eine filigran gezupfte Augenbraue der weißhaarigen Göttin hob sich Verwunderung ausdrückend. "Hältst du das für nötig?"

Eines ihrer typischen Lächeln umspielte Belldandys Gesicht. "Ich bin lieber vorsichtig."

Ein fast nicht wahrnehmbares Schmunzeln über die Gutherzigkeit und das einmalige Wesen ihrer Schwester huschte über Urds Lippen. Mit einer schwungvollen Drehung wand sie Belldandy und Keiichi den Rücken zu und ging in ihr 'Labor', was Skuld liebevoll Hexenküche getauft hatte.

Die noch verbliebene Göttin klatschte aufmunternd in die Hände.
"So, dann mache ich mich jetzt auch mal an die Arbeit. Dieser Spruch muss noch etwas verfeinert werden. Bis später Keiichi!"

Leichtfüßig wie immer ging sie aus dem Zimmer und ließ einen verdatterten Studenten allein am Stubentisch sitzen. *Mist! Und was mach ICH jetzt?*

~+~+~+~+~+~+~+~+~

Skuld war als erste mit ihrer Arbeit fertig. Da Banpai, ihr Haushaltsroboter, die schweren Steine an die richtigen Stellen rückte, musste Skuld nur noch den magischen Kreis mit ihrem Stab in den Boden eingravieren und die Runen der zu beschwörenden Geister mit Steinchen an den äußersten Rand legen.

Keiichi hatte dem interessiert zugesehen.
"Skuld, als wir damals den magischen Kreis errichtet haben um die Dämonin Mara auszuschließen war der doch sehr viel komplexer aufgebaut, oder irre ich mich?"

Die Angesprochene nickte freudig zustimmend über das Interesse des Studenten für ihre Arbeit.
"Ja, das war er. Aber damals diente der Kreis auch als Barriere, so etwas muss widerstandsfähig sein und damit komplexer. Diesmal soll er unsere Kräfte verstärken. So eine Art Katalysator. Denn die Hauptkraft für den Zauber wird aus dem Zauberspruch, den wir dazu aufsagen müssen, herausgefiltert. Es wird aber auch so schon schwer genug, deshalb braut Urd den Trank, der unsere Sinne verschärft. Doch dieser hält leider nicht allzu lange an."

Keiichi blickt ein wenig verunsichert drein. Die Aussage hatte ihm jetzt viel erklärt. Doch er ließ es dabei bewenden. "Aha, hab's kapiert!"

Inzwischen hatte Urd die Zutaten für das Gebräu in einem kleinen Topf zu einer zähflüssigen Masse vermischt. "So, jetzt noch etwas Wasser hinzugeben, damit es wenigstens ein wenig bekömmlich wird. Dann der Zauberspruch!"
Sie stellte sich groß in Pose, schloss die Augen und hob die Arme ein wenig an.

"Ich rufe die Geister des Nichts und der Ewigkeit. Hört meine Worte, denn ich bin Urd und verlange eure Dienste." Ein Leuchten ging von ihren Händen aus, formte sich langsam zu einer Sphäre aus matt glänzendem Licht. "So erfüllt diesen Trank mit den Gaben der sehenden Sinne. Lasst jene, die ihn trinken, Erkenntnisse des Seins in allen Welten erfühlen. Vereint eure Kräfte und bildet die Macht, die ich euch befehle."
Die Sphäre begann zu flackern. Sie löste sich langsam auf und ihr Schein verschwand in dem Trank.
Urd, sichtlich zufrieden mit sich selbst, füllte diesen in drei kleine Fläschchen ab. *Ich bin ein Genie!*

~+~+~+~+~+~+~+~+~

Nach dem Anschluss der Vorbereitungen versammelten sich die drei Göttinnen im Garten. Belldandy gab Skuld und Urd einen Zettel, auf dem die abgeänderte Version eines Suchzaubers für abnormale Kräfte in der Welt der Menschen geschrieben war.

Skuld prägte sich den Zauber schnell ein, steckte den Zettel weg und empfing die kleine Ampulle mit Urds Spezialtrank. "Okay, ich glaub, wir haben jetzt alles. Können wir anfangen?"

Allgemeines Nicken.

Belldandy richtete einen letzten Blick auf die Umgebung und bemerkte Keiichi, der lediglich ein paar Schritte von ihnen entfernt stand. "Keiichi, würdest du bitte zur Veranda gehen? Es kann sein, dass diese Beschwörung einige geringe Schwerkraftauswirkungen auf die Umgebung haben könnte."

Keiichi tat, wie ihm geheißen. Als er einen sicheren Abstand hatte, stellten sich die drei Schwestern in den Kreis auf drei große Steine, die im Dreieck angeordnet waren.

Urd und Belldandy tranken den Inhalt der Flaschen. Nach einigem Zögern gab auch Skuld sich einen Ruck. *Hoffentlich überlebe ich dieses Gebräu!*

Die älteste Schwester begann mit der Formel.
"Mein Name ist Urd. Ich bin eine der Nornen. Ich bin die Vergangenheit. Hört meinen Ruf, ihr Götter des Gewordenen!"

Belldandy links von ihr ging nahtlos in ihren Part über.
"Mein Name ist Belldandy. Ich bin eine der Nornen. Ich bin die Gegenwart. Hört meinen Ruf, ihr Götter des Seienden!"

Skuld, ebenfalls im Spruch etabliert und ihre magischen Kräfte rufend, schloss die einzelnen Beschwörungen ab.
"Mein Name ist Skuld. Ich bin eine der Nornen. Ich bin die Zukunft. Hört meinen Ruf, ihr Götter des Werdenden!"

Nun erklangen drei Stimmen als wäre es eine.
"Wir vereinen unsere Kräfte auf das wir finden was wir ergründen wollen. Erhebe dich Macht, aus den Tiefen des Bestehenden und zeige uns die Schwankungen im Gefüge."

Im nächsten Augenblick wurden sie von gleißendem Licht eingeschlossen. Sie hatten das Gefühl, als würden ihre Wahrnehmungen verschmelzen und für einen Moment offenbarte sich ihnen alles, was einst passiert war, im Moment geschah und was sich noch ereignen würde. Eine kurze Zeit der Erkenntnis.

Die dreifach erklingende Stimme ertönte in überirdischem Klang.
"Da ist etwas! Sie bewegen sich zwischen den Welten. Sie gehören nicht dorthin. Sie fürchten sich. Wir müssen sie geleiten.
Wer auch immer ihre Wege kreuzt öffne ihnen eine Tür! Gib ihnen den Schlüssel um die Pforte zu öffnen!"

Eine Öffnung im Himmel begann sich aufzutun und im nächsten Moment...
~+~+~+~+~+~+~+~+~

"Ranma, was ist das jetzt schon wieder?"

Die Panik in der Stimme seiner Verlobten hörend versuchte dieser durch eine ruhige Stimme, welche nicht unbedingt seine innere Verfassung wiedergab, von ihren Ängsten zu befreien.
 
Noch so eine Öffnung. Aber unglaublich groß! Ich glaube, wir werden hineingezogen. Spürst du nicht auch diese Anziehungskraft? Halt dich gut an mir fest!"

Einen Atemzug weiter hatte sie das Loch verschluckt.
~+~+~+~+~+~+~+~+~

Rehbraune Augen blickten ungläubig umher. "Eh, was ist passiert?"

Akane fand sich auf dem Boden sitzend inmitten eines seltsam aussehenden Kreises wieder. Ranma saß dicht neben ihr und schaute genauso verdutzt wie sie in die Gesichter der drei Frauen, die auf Steinen um sie herum standen.

Urd, welche sich schon als triumphale Retterin von in Not geratenen, verirrten Seelen sah, begrüßte die beiden Neuankömmlinge auf ihre ihr eigene Art. "Na, da habt ihr aber Schwein gehabt, dass wir euch da raus geholt haben. Hey, der Kleine ist ja richtig schnuckelig!"

Sie sprang vom Stein und ging auf Ranma zu. Diesen wiederum überfiel leichte Panik mit einem Seitenblick auf Akane, deren Gesicht sich bei dieser Szene schlagartig verdunkelte.

Akane, welche sich trotz eigener mehr als häufig geäußerter Gleichgültigkeit gegenüber eventuellen Konkurrentinnen in Bezug auf ihren Verlobten nicht mit der sich vor ihr abspielenden Szene anfreunden konnte, knurrte kaum hörbar. *Wenn der sich jetzt anmachen lässt, kann er sein Testament machen!*

Belldandy jedoch wollte die Neuankömmlinge erst einmal in die Situation einführen und ihnen erklären, was nun eigentlich passiert war. Darum begrüßte sie es im Moment nicht sonderlich, dass ihre älteste Schwester bereits 'Annäherungsversuche' unternahm, auch wenn sie ihr Engagement schätzte. "Urd, das ist nicht der richtige Zeitpunkt für so was."
Sie wandte sich nach der Bändigung ihrer Schwester an die Neuankömmlinge.
"Würdet ihr beide mir bitte folgen? Ich versuche euch zu erklären, was hier passiert ist."

Ihr Lächeln schien ehrlich und freundlich und so begleiteten sie die beiden Verlobten gefolgt von den drei verbleibenden Bewohnern des Tempels ins Haus.

So nahm die Geschichte ihren Lauf...