Original Stories Fan Fiction / Fables/Fairytales Fan Fiction ❯ Wieder die Mächte der Finsterniss ❯ Entführt ( Chapter 11 )

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Entführt!


Jace n fuhr ruckartig aus dem Schaf auf, wurde dabei jedoch plötzlich gebremst, indem er mit dem Kopf wo gegen stieß.
"AUA!" schrie er erschrocken auf.
"Was soll das?!"
Momentan wusste er nicht, wo er war.
Doch dann kam die Erinnerung schlagartig zurück:
“Diese Säcke haben mich entführt!"
Jacen war von den Fremden auf ein Pferd gepackt und festgebunden worden.
Mit Draganta hatte man genauso verfahren, und dann waren sie einfach davon geritten. Nach einer Weile war Jacen wieder zu sich gekommen und sah, dass die Fremden gerade ihr Lager errichteten.
Im Lichte der Morgensonne konnte er die Uniformen von Chauron's Leuten erkennen.
"Na toll, “ dachte er, "ist ja super gelaufen."
Als die Männer bemerkten, dass er wach war, wurde er ziemlich unsanft vom Pferd gezerrt und zum Lagerfeuer geworfen.
Dasselbe machten sie auch mit dem Drachen, der jedoch nur kurz zuckte.
Sofort kam einer der Männer mit einem Beutel, aus dem er ein schwarzes glänzendes Pulver holte, das er dem Drachen über den Kopf streute, worauf dieser sofort wider einschlief.
Jacen sah sich um.
Das Lager bestand aus mehreren verstreuten Lagerfeuern, um die herum einige verschlossene Zelte standen.
Über den Feuern hingen große Kessel, aus denen es nach Suppe oder Eintopf roch.
Erst jetzt merkte er, dass er schon eine Weile nichts gegessen hatte.
Sein Magen begann zu knurren.
Jacen lag gefesselt am Boden und konnte kaum aufsehen, aber anscheinend wurde er nicht bewacht.
Aber manche- na gut, ziemlich viele- die vorbeikamen warfen ihm böse Blicke zu.
Sie wussten wohl, wer ihnen die Beute vor der Nase weggeschnappt hatte.
Dann sah er aus dem Augenwinkel, wie sich jemand näherte.
Er versuchte aufzusehen, aber die Fesseln waren ihm im Weg.
Der Fremde hatte zwei Schüsseln in der Hand und blieb vor ihm stehen.
"Hi! Na, was ist, hast du Hunger?"
Jacens Magen kam ihm mit einer Antwort zuvor, indem er lautstark knurrte.
Ja hört sich so an! Hier, " und er stellte eine der Schüsseln vor ihm ab.
Jacen war ganz baff.
So eine freundliche Behandlung hatte er gar nicht erwartet, nach all dem Ärger, den er veranstaltet hatte.
Misstrauisch sah er ihn an.
War dass etwa ein Trick?
"Warte mal, mit den Fesseln wirst du schwer essen können. Ich nem sie dir ab. Aber du darfst nicht abhauen, sonst krieg ich Ärger und du nichts mehr zu essen. Außerdem bist du mitten im Lager und dein Haustier schläft!"
"Er ist nicht mein Haustier, sondern mein Freund!"
"Wie du meinst" meinte der Soldat gleichgültig, aber Jacen ließ nicht locker:
"Und ob ich das meine!" rief er aufgebracht.
Ohne ihm einer Antwort zu würdigen setzte ihn sein Bewacher auf und band ihm die Hände los.
Dann setzte er sich neben ihm auf den Boden und begann zu essen.
Sein Schwert hatte er neben sich auf den Boden gelegt und schien ihn nicht zu interessieren.
Er beachtete es gar nicht und Jacen überlegte, ob er es sich nicht schnappen sollte, aber plötzlich sah der Mann auf:
"Denk nicht mal dran! Das währe nicht gut für dich.
"Das braucht er mir nicht zu sagen, dass weiß ich auch so, dachte Jacen zornig.
Er war sich sehr wohl bewusst, dass er mit 'nem schlafenden Drachen nicht weit kommen kann.
Schweigend aßen sie weiter. Währenddessen mustere Jacen von der Seite her seinen Wärter.
Er hatte etwa Mat's Größe und Alter, blonde Haare und blaue Augen.
Er sah eigentlich nicht sehr böse aus, aber er meinte es anscheinend ernst.
Besorgt sah er zu Draganta, der noch immer schlief.
"Was ist mit ihm?" fragte er den anderen.
"Der wird eine ganze Weile schlafen. Zu gefährlich, ihn wach zu lassen.. Und wenn du versuchst zu flüchten haben wir ihn als Geisel. Dann passiert ihm was. Lass es also besser sein"
Plötzlich sah der Soldat auf:
"Wir haben uns doch noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Tommy."
" Ich heiße Jacen." erwiderte Jacen automatisch.
"Du hast den Stein nicht" stellte er fest.
"Also hat ihn dein Begleiter."
Jacen wollte etwas entgegnen; wollte ihm sagen, dass er allein unterwegs war; aber der Soldat hob abwehrend die Hand.
"Du willst ihn schützen und ihm helfen. Das spricht für dich. Nein, wirklich, aber...." er schüttelte den Kopf und hob in einer hilflosen Geste die Arme " leider brauchen wir den Stein. Also überlege dir, was du tun willst. Mir ist es ja eigentlich egal, aber weißt du, mein Vorgesetzter..... Daala wird damit nicht zufrieden sein!"
Jacen hob den Kopf.
Er gab sich Mühe, sein Erstaunen zu verbergen:
Was hatte Thomas da gesagt? Er hatte den Stein nicht?
Aber er spürte sein Gewicht doch deutlich in seiner Tasche.
Hatte Nebus etwa recht gehabt und der Stein verbarg sich vor den Fremden?
Aber sie waren deshalb hinter Mat her!
Egal, der kannte sich aus mit solchen Typen, den würden die nicht so leicht kriegen!
Er musste nur dichthalten und leugnen, dass er ihn kannte oder mit ihm unterwegs war.
Für jetzt war es wohl besser, das Thema nicht zu vertiefen.
"Was war das für ein Zeug vorhin?" fragte er deshalb.
"Damit haben wir ihn schlafen gelegt. Mit dir müssen wir unterwegs dasselbe machen. Keine Angst, es hält immer nur wenige Stunden an"
"Aber warum?"
"Komm mit, ich zeig's dir. Damit zerrte er Jacen am Kragen auf die Beine und führte ihn zum Lagerrand.
Sie kamen an vielen Verletzten vorbei, und jetzt fiel ihm auch auf, wie mitgenommen alles aussah.
"Ja, du und dein Freund, ihr habt ganze Arbeit geleistet."
Plötzlich blieb Jacen wie angewurzelt stehen.
Vor ihm stand eines dieser Ungeheuer, die ihm vorher schon aufgefallen waren, angepflockt.
Er sah nicht sehr freundlich aus, mit den roten Augen und den Krallen, mit denen es den Boden aufriss.
Das....Tier? .....schlug unruhig mit den Flügeln, und als es Jacen sah, riss es sein Maul auf und gab einen Laut von sich, der wie eine Mischung aus Wiehern und Fauchen klang.
"Ein Alkert!" keuchte Jacen erschrocken:
"Ja, genau. Du hast also schon von ihnen gehört?"
"Ja, aber nur flüchtig."
"Geh lieber nicht zu nah ran, die sind sehr launisch.
" Wie um ihm recht zu geben versuchte das Tier sich von seiner Kette zu befreiten und nach Jacen zu schnappen.
Der Alkert warf sich ihnen entgegen und brüllte wieder laut.
Erschrocken machte Jacen einen Schritt zurück und hoffte, dass die Stricke halten mögen. Tom zog ihn weiter zurück, aber die Kette gab zum Glück nicht nach.
Wie konnte man nur auf so was reiten, fragte sich Jacen.
Sein Begleiter lachte:
“Wir müssen weiter. Willst du gerne wach auf dem Ungetüm reiten? Wenn du schläfst, sieht er dich nur als Gepäck."
"Ich will da gar nicht rauf!"
"Das steht leider nicht zu Auswahl"
Damit warf er ihm etwas von dem Sand in die Augen.
Jacen dachte noch, das er gar nicht bemerkt hatte, dass der andere den Sand genommen hatte, als er das Bewusstsein verlor.
Als er wieder zu sich kam war das, weil ihm jemand einen Tritt in die Rippen gab.
Als er die Augen aufschlug sah er genau in ein finster dreinschauendes Gesicht.
"Oh Oh!"
"Wenn du nicht sofort den Klunker rausrückst kannst du was erleben!"
"Also klappt es wirklich", dachte Jacen so für sich.
Laut sagte er ganz erschrocken " Was? Er ist nicht da?" und sah sich hektisch nach seinem Rucksack um.
"Verarsch mich nicht! Du musst ihn haben!"
"Nein" meldete sich wieder eine bekannte Stimme, " vielleicht hat in ja sein Begleiter. Er war ja nicht allein unterwegs.!"
Murrend zog der andere ab, und nicht zum ersten Mal fragte der Junge sich, welchen Rang sein geheimnisvoller Freund wohl hatte.
"Entschuldige. Er ist ein Rowdy. Will immer der Stärkste und Beste sein. Er glaubt auch, dass du den Stein vor uns versteckst. Mit ihm ist nicht zu spaßen, du solltest dich nicht mit ihm anlegen. Er wartet nur auf einen Grund zum streiten."
In den folgenden Tagen wurde er immer in ein Zelt gesperrt, vor dessen Eingang immer wer stand.
Der einzige Mensch, den er sah war dieser Wachposten am Eingang.
Die ganze Zeit wurde er alleingelassen, so dass er genug Zeit hatte, um nachzudenken: Drüber, ob Mat ihn wohl suchte (wahrscheinlich), ob Jaina wohl in Ordnung war (hoffentlich) und ob er wohl hier je wieder weg kommen würde oder als Sklave in einer Mine enden würde (so was soll vorkommen!).
Er überlegte sich auch, ob er sich nicht eines dieser Ungetüme schnappen sollte, um zu entkommen.
Aber Thomas machte seine Hoffnung gleich wieder zunichte:
"Du würdest die Alkerts nervös machen, denn sie kennen dich nicht. Also bist du Futter für sie. Die sich was ganz anderes als 'n Pony! Die würden sich bei der kleinsten Bewegung auf dich stürzen und zerfleischen. Du könntest nie einen Reiten!"
Jacen hätte sich gerne eingeredet, das der andere ihm nur Angst machen wolle, aber er fürchtete, das das gar nicht nötig war.
Er hatte wohl recht mit der Bösartigkeit, der Alkerts.
Aber warum gehorchten sie dann Chaurons Soldaten, zu Teufel noch mal?
Er begann nervös auf und abzugehen wie ein eingesperrtes Tier.
So kam er sich auch vor, egal wie freundlich Tommy war.
Das war auch so ein Rätsel:
Wieso war der junge Krieger so nett zu ihm.
Eigentlich sollten sie doch Feinde sein.
Oder war das nur ein Trick um von dem Stein zu erfahren.
Verzweifelt raufte er sich die Haare:
"Was soll ich nur tun?"
Seine Gedanken begannen sich sinnlos im Kreis zu drehen und er bemerkte das erst, als er es schon eine ganze Weile.
Und jetzt war ihm auch noch schwindelig!
"Verdammt, das bringt doch auch nichts."
Er setzte sich auf den Boden, zog die Knie an und stützte das Kinn drauf.
"Ich muss mich erstmal beruhigen und dann in Ruhe nachdenken."
Aber sofort begannen seine Gedanken wieder zu rotieren.
So saß er auch noch da, als dass Tuch über dem Eingang zurückgeschlagen wurde.
Einige Leute traten ein und Jacen sah zornig auf.
Er wollte jetzt nicht gestört werden, zum Henker!
Er musste ganz dringend in Ruhe nachdenken und weigerte sich, mitzukommen, oder sie auch nur zu beachten.
Vielleicht gehen sie weg, wenn ich nicht reagiere.
Aber sie zerrten ihn einfach hoch und fesselten ihm die Arme am Rücken.
"So, Freundchen, du kommst jetzt mit." sagte einer der Männer boshaft, während eine anderer schadenfroh meinte“, Bis jetzt ist es dir hier viel zu gut gegangen, aber Daala wird dir schon zeigen, wer hier das sagen hat."
Damit schleppten sie ihn zum größten Zelt des Lagers.
Drinnen wartete Daala, der Anführer dieses Haufens, sauer auf ihn.
"Hallo! Du bist also Jacen?" fragte Daala mit gespielter Liebenswürdigkeit.
Jacen beschloss, das er diesen Typ nicht leiden konnte und aufmüpfig sein würde. Geschieht ihm recht, soll er sich doch die Zähne an mir ausbeißen, dachte Jacen zornig.
Er hatte keine Lust, mit ihm zu reden.
Der Kommandant ließ´ sich nicht von Jacens Schweigen irritieren, sondern redete weiter:" Also, Kleiner, willst du mir nicht sagen, wo der Stein ist?"
Schweigen.
"Wer hat den Stein?" fragte Daala gar nicht mehr so freundlich.
Auch die anderen im Raum stellten ihm lauter solche Fragen.
Sie wollten einfach nicht einsehen, dass der Junge nicht mit ihnen regen wollte.
Keiner merkte, dass er immer wütender wurde, als sie anfingen, ihre Fragen mit Schupsern und Knüffen zu unterstreichen.
"Wer hat den verdammten Stein?"
Daala schrie inzwischen aber Jacen sah ihn nur trotzig an.
"Mit dir red ich nicht; und wenn du dich auf den Kopf stellst und mit den Ohren wackelst!" "Du sagst uns jetzt sofort, wo der Stein ist." fuhr ihn einer an.
"Nein" schrie Jacen ihn an.
"Nein. Nein. Nein. NEIN!"
Er schrie seine ganze Wut und Verzweiflung mit diesen Worten heraus.
Er begann sich gegen den Griff seiner Entführer zu stemmen.
Er wusste sehr wohl, dass er keine Chance hatte, aber konnte einfach nicht anders.
Und immer wieder schrie er dieses eine Wort während er nach seinen Bewachern schlagen wollte, ohne sie wirklich ernsthaft zu treffen.
Bis ihm einer etwas von dem Schwarzen Sand ins Gesicht warf und ihn so ruhig stellte. langsam wurde alles schwarz als wenn die ganze Welt in einer Welle der Verzweiflung ertrinken würde.
Dieses Mal träumte er etwas.
Etwas Schlechtes.
Jaina saß in einer Ruine fest, ohne es zu merken und dunkle Wolken zogen sich über ihr zusammen.
Davon war er so plötzlich aufgewacht?
Er sah sich um :

Er war in einem düstern, feuchten Kellerloch, mit einer langen Kette an einem Ring an die Wand gefesselt, sodass er sich auch bewegen konnte.
Als er aufstand stieß er mit dem Fuß gegen Dragantas Schnauze, der sich zu regen begann. Langsam kämpfte der Drache sich aus seinem erzwungenen Schlaf hoch.
"Du hast wohl schon auf Vorrat geschlafen, wie?" fragte Jacen mit einem versuchten Grinsen, dass ihm aber misslang.
Draganta fuhr schlagartig auf und wurde schmerzhaft auf die Kette aufmerksam gemacht, die an seinem Hals hing.
Zornig sah er die schwere Kette an:
"Jacen? Halt dir ganz fest die Ohren zu, ja?"
Verwundert kam Jacen seiner Bitte nach als er den Grund dafür merkte, noch bevor er eine entsprechende Frage stellen konnte:
Draganta stieß einen hohen, schrillen Schrei aus, der Jacen durch Mark und Bein ging.
Er vergrub den Kopf im Schoß und rollte sich zu einer Kugel zusammen, einfach aus Reflex. Als er wieder aufsah waren die Schlösser der Ketten zersprungen.
Bei der Tür war es wohl dasselbe, denn auch diese ging leicht auf.
Auch hier war dass Schloss einfach zersprungen.
Erstaunt sah er Draganta an:
Dass hatte er nur mit einem Quitscher erreicht?
"Was ist dann, wenn du mal richtig brüllst? Stürzt die Burg ein?"
"Keine Ahnung: Soll ich's versuchen?" fragte der Drache schelmisch:
"Nö, heb' dir den Trick für später auf. Sehen wir erst mal zu, dass wir hier wegkommen." Also schlichen die beiden ungleichen Gestalten zur Tür raus und durch die Gänge.
Es war niemand zu sehen, und es liefen auch keine aufgeschleckten Wachen herum, um den Ursprung des Kreischens zu suchen.
Alles ruhig, dachte Jacen, der insgeheim erwartete, dass hinter jeder Ecke Wachsoldaten lauerten, um sie wieder einzusperren.
Aber niemand sprang hervor.
Anscheinend war der ganze Flügel verlassen.
Wozu sollte dass denn gut sein? dachte Jacen, als er plötzlich hinter sich leise Schritte hörte.
Da kam jemand!
Kurz darauf hörten die beiden Verfolger hinter einer Ecke vorsichtig hervor schleichen. Schnell versteckten sie sich hinter einer alten Ritterrüstung, die in einer Nische hinter der Ecke stand.
Sie mussten versuchen, den oder die Angreifer zu überraschen und zu überrumpeln, sonst war ihre Flucht hier schon zu Ende.