Original Stories Fan Fiction / Fables/Fairytales Fan Fiction ❯ Wieder die Mächte der Finsterniss ❯ Auf der Jagd ( Chapter 12 )

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Auf der Jagd


Mat schüttelte den Kopf während er nach Beute Ausschau hielt:
"Der Junge ist wie Lukas: Der war auch so ein schräger Vogel.....” dabei lächelte er versonnen.
Mit den Gedanken in der Vergangenheit gerichtet achtete er nicht so auf seinen Weg.
Bis er plötzlich wieder in die Realität geholt wurde.
Er stand schon mit einem Fuß im Wasser!
Hab gar nicht gemerkt, dass ich so weit gelaufen bin!
"Was soll's"
Also gibt's heute Fisch!
Er stellte sich bis zu den Knien ins Wasser und streckte die Hände so ins Wasser, das die Fische drumrum schwammen, als er eine Weile wartete.
Er ließ sie schwimmen und wartete.
Die Fische gewöhnten sich an ihn und ließen sich dann nicht mehr stören.
Dann schnappte er sich schnell einen fetten und warf ihn aus dem Wasser ans Ufer, wo er ins Wasser zurüchzappeln wollte.
Doch Mat schnappte in sich schnell und klopfte ihn gegen einen Stein.
Dasselbe machte er mit zwei weiteren Fischen an zwei anderen Plätzen.
Dann machte er sich auf den Rückweg zu den anderen.
Er war zufrieden mit seiner Beute und beeilte sich.
Als er immer näher zum Lagerplatz kam und noch immer noch kein Feuer sah war er etwas beunruhigt:
Entweder war er etwas vom Kurs abgekommen oder die Beiden hatten das Feuer verlöschen lassen.
Oder es war etwas passiert.
Dann stand er auf der kleinen Lichtung!
Die Asche des Feuers war überall verstreut.
In der langsam einsetzenden Morgendämmerung konnte er auch Fußspuren und Fetzen von schwarzer Kleidung.
Anscheinend sind Draganta und Jacen entführt worden!
Wie versteinert stand er da.
Die hatten den Jungen und werden ihn töten!
Wie die anderen.
Er sah nicht mehr die Lichtung vor sich, auf der sie vor wenigen Stunden noch erleichtert Rast gemacht hatten.
Vor sich sah er ein Zerstörtes Dorf, wie das von Draganta:
Verkohlte Häuser und tote Menschen.
Sein Dorf.....
Das Dorf, in dem er aufgewachsen ist.
Zusammen mit Brigitte.
Und Thomas.
Vergiss nicht Tommy, dachte er.
Sie waren die besten Freunde, seit langen Jahren schon.
Immer waren sie zusammen unterwegs.
Sie waren auf der Jagd gewesen und hatten gute Beute gemacht.
Stolz trugen sie heim, als sie von weitem schon gesehen, das etwas nicht stimmt.
Der Rauch, das verängstigte Wiehern der Pferde, Hund bellen in Panik, aber keiner kümmert sich darum.
Weil alle Tot sind!
Sie rennen wie verrückt nach hause, aber sie kommen zu spät!
Mat steht im Zimmer seines Bruders.
Lukas, der sie unbedingt hatte begleiten wollen.
Doch er hatte noch kaum Erfahrung beim Jagen und währe ihnen womöglich im Weg gewesen.
Und sie brauchen doch die Wintervorräte!
Also hatte man ihm versprochen, dass er beim nächsten Mal mitgehen darf.
Aber jetzt wird er sie niemals begleiten können.
Und er wird auch niemanden mehr Streiche spielen, um dann mit Unschuldsmiene alles zu leugnen, wenn er wie immer erwischt wird.
Immer war er der Hauptverdächtige.
Er war bekannt für seine Scherze, und jeder versuchte ihn im Auge zu behalten, wenn er in der Nähe war.
Wir hätten ihn mitnehmen sollen, dachte er verzweifelt, wir hätten ihn mitnehmen sollen, dann währ er jetzt noch am Leben.
Geschockt ging er die Treppe hinunter und wieder auf die Straße.
Er starrte auf den staubigen Boden.
Er hörte Brigitte weinen, als sie aus dem Haus ihres Verlobten kam, und auch Thomas sah auch blass aus, wie er auf den Stufen vor seinem Elternhaus saß.
Brigitte und Mat setzten sich neben ihm.
Was sollen wir jetzt tun?......

Mit einem Ruck drehte er sich um.
Das war schon lange her.
Damals hatte er nichts tun können, niemanden beschützen können.
Aber jetzt hatte er eine Chance.
Er muss Jacen so schnell wie möglich finden.
Sie werden ihn nicht gleich töten, sonst hätten sie das gleich gemacht.
Sie brauchen ihn noch, also kann ich ihm helfen, bevor die es sich anders überlegen.
Oder er ihnen auf die Nerven geht mit seiner großen Klappe, dachte er in einem Anflug von Sarkasmus.
Sie hatten ihm schon Lukas genommen, aber Jacen wird er ihnen nicht überlassen! Erschnappte sich Jacens Bündel und machte die Fische an seiner eigenen Tasche fest. Wenigstens musste er nicht auch noch jagen unterwegs.
Dann machte er sich an die Verfolgung, Spuren hatten sie ja genug hinterlassen.
Am Waldweg hatten sie ihre Pferde angebunden gehabt.
Anscheinend haben Jacen und Draganta irgendwie ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das Feuer war nur klein und nicht zu sehen gewesen und konnte es nicht gewesen sein. Vielleicht ihre Stimmen?
Möglich, wenn die beiden geblödelt haben.
Wenn sie unvorsichtig waren.
Als er zu einer größeren Straße kam, beschloss er, eine Pause zu machen.
Es ging auf Mittag zu und er brauchte etwas Schlaf.
Auf diese kurzen Stunden kam es nun auch nicht mehr an, denn einhohlen konnte er sie ja sowieso nicht.
Es blieb ihm nur, ihrer Spur zu folgen und zu hoffen, dass Jacen in der Zwischenzeit nichts zustieß.
So machte er es.
Er folgte ihrer Spur, bis er müde war und hungrig war, und machte dann eine Pause.
Er hatte viel Zeit, um dabei nachzudenken.
Er hatte sein Heimatdorf zusammen mit Brigitte und Thomas verlassen, kurz nach dem Überfall.
Dort hielt sie sowieso nichts mehr, und sie wollten herausfinden, wer dafür verantwortlich war.
Was sie dann auch schafften!
Nach einiger Zeit hörten sie von Chauron und wofür er schon verantwortlich gemacht werden konnte.
Bald darauf trennte sich Tommy von seinen Freunden und wollte auf eigene Faust weiterarbeiten.
Brigitte und er landeten irgendwann in Rakawa, wo sie ihn einer dunklen Sackgasse auf einen kleinen Dieb und drei Jugendliche trafen.
Und alles veränderte sich.
Jetzt können wir ihnen wirklich schaden.
Endlich.
Er lief immer hinter den Soldaten her, deren Vorsprung durch ihre Pferde immer größer wurde.
Aber Mat gibt nicht auf, er macht nur Pause, wenn er musste. Irgendwann kam er zu einem Dorf.
In einem Gasthof erkundigte er sich nach den Reitern.
Als betretenes und misstrauisches Schweigen folgte, wusste er, dass sie hier durchgekommen waren.
"Ich suche einen Jungen. Etwa so groß-" er zeigte ungefähr Jacen's Größe "-mit braunen Haaren und einem losen Mundwerk?"
"Die kommen manchmal hier durch. Nehmen sich, was sie wollen und tun, was sie wollen. Und wenn wir sie daran hindern wollen, sind wir selber dran. Also lassen wir sie machen und hoffen, dass sie bald wieder verschwinden. Dafür lassen sie uns am Leben. So gibt's auch keine Opfer"
"Was soll das heißen keine Opfer?"
Keifend kam eine alte Frau hereingeschlurft und fuchtelte mit ihrem Gehstock herum.
"Hört schon auf mit eurem unnützen Geschwätz. Habt ihr etwa Lois, Bernad und Armó vergessen. Das sind waren die einzig vernünftigen Leute hier. Ihr seid nur feige Flaschen" "Ach ja? Weißt du auch noch, was mit deinen drei vernünftigen Leuten geschehen ist? Hast du vergessen, wo die jetzt sind? Schau am Friedhof nach, Oma?"
"Wenigstens verkriechen sie sich nicht wie kleine Mäuschen in ihren Löchern, so wie andere Leute hier. Es wird nicht besser, nur weil ihr den Kopf in den Sand steckt, ihr Memmen. Aus dem Weg, na los, los."
Sie scheuchte die Männer mit dem Stock aus dem Weg, und zog Mat dabei am Ärmel mit nach draußen.
Immer noch murrend schleppte sie ihn bis zu einer Bank, auf der sie sich niederließ, und klopfte mit der Hand auf den Platz neben sich, als Mat keine Anstalten machte, sich ebenfalls zu setzen.
Als er es schließlich doch tat, ließ ihn die Alte nicht aus den Augen.
Mat fühlte sich nicht wohl, denn er wusste nicht, was die Dame eigentlich von ihm wollte. Dabei wollte er doch nur eine Auskunft!
"Ich glaube nicht, dass du ein Spion von schwarzen Baron bist." begann sie schließlich.
"Du musst versuchen, diese Dummköpfe zu verstehen. Sie haben Angst vor den Soldaten. Bei deren letzten Besuch haben sich drei junge Burschen gewehrt. Sie wollten nicht länger zusehen. Aber niemand von den anderen hat ihnen geholfen...."
Nachdenklich schwieg sie.
Dachte nach.
Erst nach einer Weile sah sie ihn wieder an.
Schien sich erst jetzt wieder an seine Anwesenheit zu erinnern:
"Deinen Jungen, den hab ich gesehen. Ist bewusstlos auf einem ihrer Ungetüme gelegen. Und einen kleinen Drachen hatten sie auch. Beide waren fest verschnürt. Es ist schon lange her, dass ich einen Drachen gesehen habe. Sehr, sehr lange. Ich dachte, es gäbe schon lange keine mehr."
Seufzend schüttelte sie den Kopf.
Traurig blickten ihre grauen Augen in den Himmel, der dieselbe Farbe hatte.
Vielleicht würde es in den nächsten Tagen regnen.
"Du solltest ihnen nicht direkt folgen. So holst du sie nie ein. Nimm eine Abkürzung, einen Trampelpfad durch die Felder, nicht der Straße nach. Mit ihren Pferden müssen sie der Straße folgen, aber du kannst dir den Weg abkürzen. Du wirst wahrscheinlich nicht vor ihnen ankommen und sie abfangen können, aber auch nicht lange nach ihnen. Und jetzt muss ich dich leider auch schon verlassen, aber vielleicht sehen wir uns ja wieder, wenn ihr auf dem Rückweg seid. Viel Glück und gebt auf euch Acht."
Damit stand sie auf und schlurfte ohne einen Blick zurück und ohne auf eine Antwort zu warten wieder zurück.
Nach der Unterhaltung mit der alten Frau machte sich Mat wieder auf den Weg:
Gemäß ihres Rates nahm er den Pfad durch die Felder, um so den Abstand zu verringern. Er machte sich da nichts vor, er wusste, dass er sie schwerlich zu Fuß einhohlen konnte. Doch er wollte verhindern, dass Jacen zu lange in der Gewalt des schwarzen Barons verbrachte.
Denn wer konnte ahnen, was dieser mit ihm anstellte.
Er beeilte sich, so gut er konnte.
Jetzt, da er das Ziel kannte, musste er nicht mehr auf den Weg achten, und so kam er schneller voran.
Dann fing es an zu regnen.
Wie bei einer zweiten Sintflut schüttete es, und Mat wurde bis auf die Knochen nass, aber er wollte sich nirgends unterstellen.
Es konnte nicht mehr lange dauern bis er am Ziel war.
Nach scheinbar endlosen Stunden stand er schließlich vor den Toren einer Stadt, über der auf einem Hügel die Burg von Baron Chauron thronte.
Die Stadt wirkte grau und trist, ebenso wie ihre Bewohner.
Alles schien farblos, die Stimmung war gedrückt, man hörte keine Kinder lachen und auch die Erwachsenen schienen sich nur im Flüsterton zu unterhalten.
"Und wenn man die Burg sieht“, dachte Mat "ist das auch kein Wunder. Das Ding sieht aus wie ein Ungeheuer."

Und so war es in der Tat:
Die Burg war aus schwarzen Stein gebaut.
Bedrohlich ragten die dunklen Mauern empor, welche selbst das Sonnenlicht aufzusaugen schienen.
Das Bauwerk sah aus, als währe es aus dem Boden gewachsen wie eine Krankheit, und nicht, als hätten Menschen es geschaffen.
Klatschnass und durchgefroren ging er durch die Tore der Stadt.
Die Stadtwache am Tor hatte sich in ihr Wärterhäuschen zurückgezogen und warf nur einen kurzen Blick auf Mat und ließ ihn ungehindert passieren.
Der Soldat hatte keine Lust, bei dem Regen rauszukommen, nur um 'nen nassen Wanderer zu überprüfen.
Er ging im Schatten der Häuser durch die Stadt.
Es regnete nicht mehr so stark, doch er wollte trotzdem erstmal in einen Gasthof, um sich abzutrocknen und sich zu überlegen, wie er in die Burg kommen sollte.
In der Schenke traf Mat ein bekanntes Gesicht: Seinen alten Freund Thomas.
Er wollte schon freudig auf ihr zugehen, als ihn etwas stutzig machte:
Sein Freund trug die Uniform des Feindes!
Doch da hatte der blonde Mann ihn ebenfalls entdeckt und sich seinerseits in Bewegung gesetzt.
Mat wollte sich umdrehen und weggehen, aber der andere schnappte ihn am Arm.
"Hey, was ist los? Man könnte meinen, du würdest dich nicht freuen, mich zu sehen."
"Was soll ich mich freuen? Hast du schon mal in den Spiegel gesehen? Du trägst die Sachen von diesem verdammten....."
Der Rest seiner Verwünschungen ging unter, als Tommy ihm schnell den Mund zuhielt, sodass man seine Flüche nicht hören konnte.
Er zerrte seinen zappelnden Freund ungeachtet seiner Proteste in ein Hinterzimmer, wo sie ungestört reden konnten.
Dort erst ließ er Mat los und fuhr ihn an:
"Bist du total durchgeknallt? Wie kann man nur so bescheuert sein? Der Baron hat überall in der Stadt seine Spione, und du beleidigst ihn vor allen Leuten? Du bist wohl lebensmüde, du Idiot, oder was? Die Hälfte der Leute da drin würde beim kleinsten Anzeichen von Verrat die Stadtwache rufen!"
"Zu der du zufällig gehörst" schnauzte Mat.
"Ach glaubst du wirklich? Für dich ist das ja einfach, du urteilst, was du siehst, ohne nachzudenken. Weil dass ich das nur mache, weil ich einen Weg finden will, um diesen Chauron auszuschalten; dass ist natürlich unmöglich! Klar, es ist ja so einfach für dich, groß zu reden! Glaubst du, es fällt mir so leicht, dem Mann zu dienen, der unsere Familien ermordete hat? Das ich das einfach vergessen kann? Das mir dass leicht fällt? Glaubst du das wirklich, ja? Ja?"
Sprachlos sah Mat Thomas an:" Du meinst....."
"Na klar, was'n sonst" Tommy warf die Arme hoch.
Endlich hat er's kapiert! sagte diese Geste.
Mat ließ sich auf einen Stuhl fallen.
"Und ich dachte....."
Erstaunen und Erleichterung zeichneten sich auf seinem Gesicht ab.
"Na klar, und Schweine können fliegen!"
Die Beiden grinsten sich an.
"Sag mal, kannst du mir helfen? Ich muss unbedingt Jacen rausholen."
Tommy nickte nachdenklich: "Wie's aussieht, ist die Zeit des Versteckspiels vorbei. Ich bin nicht das einzige Kukuksei im Nest. Komm:"
Er setzte ein strenges Gesicht auf, nahm Mat bei der Schulter und schubste ihn zur Tür raus. Alle Leute drehten sich gespannt zu ihnen um.
"So, Freundchen, du wirst mich erstmal begleiten.
Dir werd ich noch Manieren beibringen!"
"Ach ja?"
Mat wand sich ein wenig unter Thomas' Griff, und einige Leute grinsten mitleidig oder schadenfroh.
Dann waren sie auch schon auf der Straße.
Sie gingen durch immer enger werdende Straßen.
An Häusern vorbei, die vor ihren Augen zu altern schienen.
In einer kleinen Sackgasse betraten sie eine schäbige Taverne, deren Namensschild schon lange nicht mehr zu lesen war.
Der Wirt, ein kleiner, magerer Mann steifte Tommy nur mit einem flüchtigen Blick und musterte Mat misstrauisch.
Der wusste gar nicht, was er hier sollte, er war einfach seinem Freund gefolgt.
Tommy sah so fehl am Platz aus wie ein Elefant beim Ballet mit seiner sauberen Uniform und den glänzenden Stiefel.
Aber der achtete nicht darauf und steuerte den Tresen an, hinter dem der Wirt Gläser polierte.
Tom ging zu ihm und sagte:" Wir hätten gerne zweimal Schlangengulasch..."
" Urgs" dachte Mat, während der Wirt sie in die Küche führte, "den Fraß könnt ihr aber alleine essen"
Aber bevor er den Gedanken aussprechen konnte, lotste sie der Wirt zwischen hohen Weinfässern hindurch.
Vor einem blieb er stehen und drehte am Zapfhahn.
Das Fass ging auf, doch es kam ihnen keine Flutwelle aus Wein entgegen, wie es Mat halb erwartet hatte.
Es kam nichts, denn es war nur eine Attrappe, die die Geheintür in der Mauer dahinter verbergen sollte.
Als er hinter Thomas eintrat staunte er nicht schlecht:
Es war ein geheimes Kellergewölbe, in dem sich viele Soldaten versammelt hatten.
Sie saßen auf langen Holzbänken und unterhielten sich, oder hatten sich über irgendwelche Karten gebeugt, die vor ihnen auf ebenso langen Tischen lagen.
Als Thomas und Mat eintraten wurde es schlagartig still.
Alle drehten sich nach ihnen um, als sie die kleine Treppe hinuntersteigen.
Der Keller musste vorher Teil einer Brauerei gewesen sein, es standen noch die großen Fässer an der Wand.
Aber die Tische sahen nicht so aus, als wenn sie nachträglich hirhergestellt wurden.
Eher als wenn hier auch mal Gäste empfangen wurden.
Vielleicht zum Verkosten, oder zu irgendwelchen Festen, dachte Mat.
Platz genug währe ja.
Inzwischen wurde er von den Soldaten misstrauisch gemustert.
Aber er ließ sich nicht von ihren drohenden Blicken einschüchtern und sah sie sich ebenfalls genau an.
Anscheinend waren durch die Bank alle Ränge vertreten.
Anscheinend war der Baron selbst bei seinen eigenen Leuten unbeliebt.
Aber viele kamen auch von außerhalb, sie sahen nicht aus wie die Einheimischen.
Chauron muss ja ganz schön herumgekommen sein!
Thomas stellte seinen Freund kurz vor und rief dann alle zusammen. Er ernähret ihnen die Lage; und auch, warum Jacen so wichtig war.
Angesehen dass er Mat's Freund war und auch Tommy ihn gut leiden konnte.
Also besprachen sie ihren Plan, der eigentlich schon länger fertig war.
Aber jetzt war die beste Gelegenheit, denn der Baron erwartete keinen Angriff in seinem eigenen Haus.
Nicht so schnell, und vor allem nicht von seinen eigenen Leuten.
Er dachte, wenn er käme, währe Mat allein.
Aber viele seiner Soldaten warteten nur auf den Befehl zum Angriff.
Und Thomas gab ihn jetzt: "Morgen bei Anbruch der Abenddämmerung legen wir los.
Ihr werdet versuchen, alle unter irgendeinem unauffälligen Vorwand dort zu sein, aber ich fürcht, es wir trotzdem Auffallen, wenn plötzlich so viele Schichten gewechselt werden.
Aber das lässt sich leider nicht vermeiden.
Mat und ich werden zu den Kerkern hier gehen" und er zeigte den Weg auf einem Grundrissplan, "und Jacen suchen.
Ihr werdet inzwischen feststellen, wo der Baron sich aufhält und den Weg sichern.
Es ist wichtig, dass wir möglichst spät entdeckt werden.
Kämpfen aus den Weg gehen, wir werden noch früh genug dazu kommen, und die werden kein Zuckerschlecken.
Also spart euch eure Kräfte.
Wenn ihr entdeckt werdet versucht so zu tun als hättet ihr gerade Wache oder währt in wichtigen Auftrag unterwegs.
Wenn dass nicht geht,...... beseitigt sie eben. Aber schnell und unauffällig, verstanden?
Am liebsten währe mir allerdings, wenn ihr sie nur bewusstlos schlagen und wegsperren könntet.
Am besten von hinten aus dem Hinterhalt, sodass er nicht Alarm schlagen kann. "
Danach verschwanden sie einer nach dem anderen.
Niemand misstraute Mat mehr, da sie nun wussten, in welch wichtiger Mission er und seine Freund unterwegs waren.
Sie waren bereit, alles dafür zu tun, um ihm bei seiner Aufgabe zu helfen, und dafür war er ihnen allen dankbar.
Er hätte nicht gewusst, wie er sonst hineinkommen sollte.
Auch er würde morgen Abend in einer schwarzen Uniform zum Tor hinein marschieren und hoffentlich ungehindert passieren.
Und alles weitere wird das Schicksal entscheiden.

Am nächsten Tag ging es los.
Alle hatten dafür gesorgt, dass sie bei Sonnenuntergang in der Burg waren.
Entweder waren sie nach ihrer Schicht nicht weggegangen oder sie hatten irgendwie unauffällig getauscht.
Es fand sich immer jemand, der was Besseres zu tun hatte.
Sie gingen wie besprochen vor, doch als Tom und Mat in den Kerker kamen erlebten sie eine böse Überraschung:
Die Zelle war leer.
Hatte der Baron Verdacht geschöpft und Jacen verlegen lassen?
Oder hatte man beschlossen, dass die Geisel wertlos war und sie beseitigt?
Oder waren sie gar verraten worden?
Es kam ihnen unwahrscheinlich vor, dass der Junge alleine fliehen konnte.
Oder doch?
Sie suchten alle Zellen ab in diesen Teil ab, aber umsonst.
Dann mussten sie halt jemanden Fragen!
Sie bogen um eine Ecke hinter der in einer Nische eine alte Rüstung stand, als etwas auf Mat's Rücken landete.