Weiss Kreuz Fan Fiction ❯ 4 Killer und ein Baby ❯ Guten Morgen, Youji ( Chapter 1 )

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Disclaimer: Weiß Kreuz gehört mir nicht, genauso wenig wie die Rechte an dem von mir sehr geschätzten französischen Film: Drei Männer und ein Baby. Und die amerikanische Version will ich eh nicht haben. Außerdem verdiene ich mit Schreiben kein Geld.

Authors notes: Es kam einfach über mich. Ich habe so viele WK-Geschichten gelesen, in denen es traurig und dramatisch zuging, dass ich es einfach nicht mehr ertragen habe. Ich musste was Lustiges schreiben.

Und außerdem ist es ein Danke Schön an meine Betareaderin Jana Deharde. Sie hat sich ein Youji/Aya pairing gewünscht. Und ich habe dann den Nachwuchs beigesteuert. *g*

Vier Killer und ein Baby

Guten Morgen, Youji!

"Ein Tag wie jeder Tag.", murmelte Aya verärgert vor sich hin, während er Schnittblumen aus dem Kühlraum holte und im Blumenladen verteilte. Youji hatte wie üblich sowohl den Wecker als auch Ayas energisches Klopfen ignoriert oder überhört. Und nun stand er alleine im Laden und bereitete sich auf den ersten Ansturm vor.

"Das nächste Mal schleife ich ihn an den Haaren in den Laden. Egal, was die Kunden dann sagen. Er hat Frühschicht und dann erwarte ich, dass er pünktlich ist."

Mit einer heftigen Bewegung setzte er den Eimer mit Rosen ab, den er gerade trug. Leider war der Ruck etwas zu heftig und ein großer Teil des Wassers schwappte auf den Boden. Mit einem leisen Fluch auf den Lippen verließ Aya kurz den Laden um einen Wischlappen zu holen. Er war gerade dabei, in der Besenkammer nach einem Aufnehmer zu suchen, als die Ladenglocke bimmelte.

"Guten Morgen, ich komme gleich.", rief er laut von hinten, um eventueller Kundschaft anzuzeigen, dass er da war. Dann fiel ihm noch etwas ein. "Und falls du das bist, Youji. Wurde auch endlich Zeit, dass du hier auftauchst. Hol die restlichen Schnittblumen aus dem Kühlhaus."

Wider Erwarten erhielt er keine Antwort. Es blieb still im Laden. Aya runzelte misstrauisch die Stirn und kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Ein Kunde hätte doch zumindest seinen Gruß erwidert und Youji würde mit Sicherheit nicht ohne lautstarken Protest einfach seinen Anordnungen folgen. Irgendetwas stimmte da nicht. Die Ladenglocke bimmelte leise ein zweites Mal. Offensichtlich hatte jemand den Laden wieder verlassen.

Aya kaute nervös auf seiner Unterlippe. Vielleicht hatte der Kunde auch keine Lust zu warten oder ......... er hatte die Gelegenheit genutzt und einfach ein paar Blumen mitgehen lassen ohne zu bezahlen. Bei diesem Gedanken knurrte Aya wütend auf und griff nach der nächstbesten "Waffe" die er finden konnte. Mit einen Schrubber in den Händen stürmte er zurück in den Laden um den vermeintlichen Dieb zu stellen und ihm eine Lektion in Sachen Ehrlichkeit zu verpassen.

Der Ladenraum war wie zu erwarten leer. Aya warf der Tür einen schnellen Blick zu und stellte fest, dass das kleine Glöckchen noch am Schwingen war. Also konnte der Dieb noch nicht weit sein. So schnell er konnte umrundete er die Theke mit der Kasse und lief auf die Tür zu, um den Dieb zu verfolgen. Leider hatte er vergessen, dass mitten im Laden eine Wasserpfütze darauf wartete, beseitigt zu werden. Und leider war er in seinem Verfolgungswahn zu sehr auf etwas anderes konzentriert um die Pfütze noch rechtzeitig zu sehen. Und leider war er auch zu schnell.

Es riss ihn förmlich von den Beinen, als er ausrutschte. Mit einem überraschten Aufschrei klatschte er der Länge nach auf den Boden. Dabei glitt der Schrubber aus seinen Händen, krachte in das Schaufenster und riss dort noch einige Gestecke und Töpfe um. Ein mit Sicherheit nicht jugendfreier Fluch kam von seinen Lippen, als er den Kopf hob und sich langsam wieder aufrappelte. Und dann befand er sich plötzlich Auge in Auge mit einem Paar großer, grüner Augen.

Lautes Klopfen; lautes, wütendes Klopfen; lautes, wütendes, nervtötendes Klopfen und dann eine Stimme, die genauso laut und wütend und nervtötend immer wieder einen Namen rief. Youji tauchte langsam aus den Tiefen seines alkoholdurchtränkten Traumes auf und versuchte erfolglos das schmerzhafte Hämmern in seinem Kopf zu ignorieren. Er öffnete langsam die Augen und schloss sie gleich wieder, weil ihm die Sonne direkt ins Gesicht schien. Das Klopfen wurde noch lauter und die Stimme noch wütender. Und das Hämmern in seinem Kopf wurde auch schlimmer. Langsam gelang es ihm die Stimme als die seines rothaarigen Teamgefährten zu identifizieren. Es dauerte einige Augenblicke, bis er auch in der Lage war, dessen Worte zu verstehen.

"Youji, mach sofort die Tür auf! Ich muss mit dir reden! Wach endlich auf!!"

Es folgte wieder eine heftige Klopfeinlage, die plötzlich abrupt unterbrochen wurde. Aya sprach offensichtlich mit jemandem, nur diesmal in einem leiseren Ton. Youji stöhnte auf. Ein Blick zur Uhr verriet ihm, dass es gerade kurz vor Neun Uhr war und somit absolut nicht seine Zeit. Aber die Kopfschmerzen hinderten ihn daran wieder ins Traumland zurückzukehren. Also beschloss er schweren Herzens aufzustehen und sich wenigstens mit ein paar Aspirin zu versorgen. Leicht schwankend tapste er auf die Tür seines Apartments zu und schloss auf. Dann fiel ihm ein, dass Aya auf der anderen Seite der Tür auf ihn wartete und wappnete sich innerlich gegen den nun mit Sicherheit folgenden Vortrag über Pünktlichkeit und Verantwortung. Mit einem resignierten Seufzer öffnete er die Tür und erstarrte.

Wäre seine Kinnlade nicht fest mit dem Rest seines Kopfes verwachsen, würde sie in diesem Moment höchstwahrscheinlich gerade auf dem Boden aufschlagen. Und zu seinem Glück kann man Augen auch nur bis zu einem gewissen Grad aufreißen, sonst würden sie gerade aus den Höhlen fallen und der Kinnlade am Boden Gesellschaft leisten. Um es anderes auszudrücken: Youji staunte Bauklötze.

Aya stand mit einem Bündel auf dem Arm vor seiner Tür. Dieses Bündel bewegte sich leicht und zwei kurze Ärmchen schauten daraus hervor. An jedem Ende dieser Ärmchen waren kleine Hände, wie Youji schnell feststellte, und eine dieser Hände hatte sich in Ayas Sweatshirt verkrallt, während die andere sich um einen von Ayas Fingern geschlossen hatte und nun versuchte, eben jenen Finger in Richtung eines süßen, kleinen Mundes zu ziehen. Dieser süße, kleine Mund war Teil eines kleinen, runden Gesichtchens mit großen, grünen Augen; einer entzückenden Stupsnase; roten Wangen und den niedlichsten Ohren, die ein Baby haben konnte. Unter einem rosa Häckelmützchen schauten einige blonde Haarsträhnen hervor, die sich an den Enden leicht kringelten.

Youji schluckte heftig und fuhr sich mit beiden Händen durch seinen vom Schlaf noch zerzausten Haarschopf. Fasziniert verfolgte er, wie das Baby nun mit beiden Händen nach Ayas Zeigefinger griff und ihn energisch in Richtung Mund zog. Gebannt beobachtete Youji, wie Aya langsam nachgab, sein Finger schließlich im Zielgebiet landete und sich ein Paar Lippen um ihn schlossen. Zufrieden glucksend begann das Baby an Ayas Finger zu nuckeln, wie an einem Schnuller.

"Ähm. Aya?"

Der Rothaarige hob kurz den Kopf und für einen flüchtigen Moment glaubte Youji so etwas wie ein glückliches Lächeln auf den schmalen Lippen des jungen Mannes vor ihm wahrgenommen zu haben. Aber es verschwand so schnell, dass er es eher für eine Einbildung hielt. Nun wurde er nämlich mit dem selben kühlen und distanzierten Augen fixiert, die so typisch für Aya waren. Absolut untypisch war, dass er nach wie vor ein Baby auf dem Arm hatte, das vergnügt auf seinem Zeigefinger rumkaute. Youji räusperte sich verlegen.

"Ähm, Aya. Du hast da ein Baby auf dem Arm."

Wenn Blicke töten könnten, wäre der blonde Playboy in diesem Moment erdolcht, erschossen und erwürgt, und somit ziemlich tot, zu Boden gesunken. Zum Glück für ihn und alle anderen, die das Pech haben mit einem von Ayas Mörderblicken bedacht zu werden, verursachen diese höchstens Alpträume und keine bleibenden körperlichen Schäden.

"Das weiß ich."

"Ähm, und woher hast du das Baby?"

"Jemand hat es für dich abgegeben."

"Ähm. Ähm. Ähm." Youji stotterte verwirrt, bis ihm die volle Bedeutung von Ayas Worten langsam bewusst wurde.

"Wieso für mich? Ich kenne niemanden mit einem Baby. Da liegt bestimmt ein Irrtum vor. Genau, wir haben den ersten April und du machst dir einen Scherz mit mir. Richtig? Nein, falsch. Aya würde niemals einen Scherz machen. Und Aya würde auch nie ein Baby auf den Arm nehmen und er würde auch niemals gestatten, das jemand auf einem seiner Finger herumkaut. Jetzt weiß ich was los ist. Ich träume. Ja richtig. Ich habe zuviel getrunken und das hier ist ein Alptraum. Und gleich wache ich auf."

Zufrieden mit seiner genialen Schlussfolgerung verschränkte Youji die Arme vor der Brust und grinste Aya breit lächelnd an. Dieser starrte ungerührt zurück. Nach einigen Sekunden wurde Youji nervös und blickte dann zu Boden, weil ihm auffiel, dass er kalte Füße hatte. Als er feststellte, dass er nur mit seinen Boxershorts bekleidet in der offenen Tür zu seinem Apartment stand, verstärkte sich seine Nervosität. Und Aya stand auch noch immer mit diesem Baby auf dem Arm vor ihm. Langsam schüttelte der Playboy den Kopf.

"Ähm, kein Traum?"

Aya nickte bestätigend.

"Kein Traum, Youji. Du bist wach und das Baby ist auch echt."

Mit einem lauten, schmerzlichen Stöhnen griff sich der blonde Killer an den Kopf und rieb sich die Schläfen. Das Baby gab leise, fröhliche, glucksende Geräusche von sich, die entfernt an Lachen erinnerten.

"Hey, macht sich dieser Fratz jetzt schon lustig über mich? Also, diese Jugend heutzutage. Deinen Eltern werde ich was erzählen, wenn ich sie zu Gesicht bekomme."

Youji schob schmollend die Unterlippe vor. Aya hingegen stöhnte genervt auf und zog langsam seinen Zeigefinger zurück. Das Baby versuchte erfolglos nach seinem Schnullerersatz zu greifen. Als dieser jedoch zusammen mit der ganzen Hand verschwand, schob es daraufhin ebenfalls die Unterlippe vor. Aya hob das Bündel in seinem Arm kurz an und drückte es dann Youji gegen die Brust, der überrascht zugriff und nun das Baby, wenn auch reichlich ungeschickt, aber trotzdem sicher, festhielt.

"Was soll das, Aya? Was soll ich mit einem Baby? Bring es gefälligst dahin zurück, wo du es her hast. Seine Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen."

Aya verschränkte lediglich die Arme vor der Brust und starrte den Älteren an. Als sich ganz langsam ein tückisches Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete, lief es Youji kalt den Rücken rauf und wieder runter und er verstummte. Dann zog Aya einen Zettel aus der Hosentasche.

"Lieber Youji. Das ist deine Tochter Miriam. Sie ist jetzt ein halbes Jahr alt. Ich kann mich leider im Moment nicht um sie kümmern. Also bist du jetzt dran. Liebe Grüße, Sarah Jane"

Aya faltete den Zettel wieder zusammen und drückte ihn einem vor Schock erstarrten Youji in die Hand. Dann drehte er sich um und ging die Treppe hinunter zum Laden.

"Du solltest dich anziehen und dann einkaufen gehen."

Youji blickte verwirrt vom Baby zu Aya und wieder zurück. Als er schließlich seine Stimme wiedergefunden hatte, war Aya schon fast unten. Er stürmte an die Brüstung und schrie ihm hinterher.

"Warum soll ich denn Einkaufen gehen? Und wieso mein Baby? Ich habe keine Tochter. Ich benutzte doch immer Kondome und dann auch nur die beste Qualität. Das muss ein Irrtum sein. Ich kenne keine Sarah Jane."

Den letzten Satz schrie er so laut, dass Aya sich umdrehte und leicht verärgert zu ihm hochsah.

"Aber offensichtlich kennt sie dich. Und wenn du ehrlich bist, wirst du feststellen, dass dir die Kleine sogar ziemlich ähnlich sieht. Und jetzt zieh dich an. Ich gebe dir den Vormittag frei, damit du für deine Tochter einkaufen gehen kannst."

"Was soll ich denn für sie einkaufen?"

Youji lief hinter Aya her. Dieser verdrehte genervt die Augen, als der Playboy mit nichts weiter als einem Paar Boxershorts bekleidet schließlich vor ihm stand.

"Du wirst doch wohl wissen, was ein Baby braucht, oder etwa nicht? Das weiß doch jeder. Kauf ein paar Fläschchen ein und Babynahrung und vor allem Windeln. Ein Kinderbett wäre auch nicht schlecht und ein paar Sachen zum Anziehen."

Aya zählte noch einiges mehr auf und Youji wurde mit jedem weiteren Detail blasser und nervöser. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und drückte Aya mit einer heftigen Bewegung das Baby zurück in den Arm.

"Weißt du was, du weißt ja so toll über Babys bescheid. Wieso gehst du nicht einkaufen und ich mache heute für dich den ganzen Tag im Laden Dienst. Ist das ein Angebot? Du bekommst sogar meine Kreditkarte und du kannst meinen Wagen nehmen. Kauf einfach ein, was du für richtig hältst. Okay? Danke Aya. Du bist ein wahrer Freund. Ich hole dir sofort meine Karte und dann könnt ihr beide euch einen schönen Vormittag machen."

So schnell er konnte stürmte Youji zurück in sein Zimmer um Aya möglichst keine Gelegenheit zum protestieren zu geben. In absoluter Rekordzeit hatte er sich angezogen und für die Arbeit fertig gemacht und stürmte kaum eine Viertelstunde später die Treppe hinunter. Aya stand nicht mehr dort, also ging er in den Laden. Dort fand er ihn, mit dem Baby auf dem Arm auf dem Stuhl neben der Kasse sitzend. Ein prüfender Blick traf Youji, als er mit einem entschuldigenden Lächeln auf den Lippen seine Kreditkarte und die Wagenschlüssel vor Aya auf den Tisch legte.

"So, da bin ich. Ihr könnt jetzt los. Ich passe schon auf den Laden auf. Viel Spaß ihr beiden."

Aya rührte sich nicht vom Fleck, sondern fixierte Youji weiterhin mit einem unergründlichen Ausdruck in den Augen. Schließlich stand er dann doch auf und ging langsam um die Theke herum auf Youji zu.

"Ähm, Aya. Du hast die Karte vergessen. Hier, ich steck sie dir in die Hosentasche."

Aya wich Youjis Händen geschickt aus. Dieser versuchte ein zweites Mal, genauso erfolglos, seinem rothaarigen Teamkameraden seine Kreditkarte zuzustecken.

"Also, Aya, das ist nicht witzig. Hör auf so rumzuzappeln. Ich will dir nur meine Kreditkarte geben. Du tust ja gerade so, als wollte ich dir sonst wo hinfassen."

Eine zarte Röte kroch über Ayas Wangen und für einen Augenblick schlich sich ein verlegener Ausdruck in sein Gesicht. Dann straffte sich sein Körper und er richtete sich zur vollen Größe auf.

"Es ist deine Tochter, Youji. Somit ist es auch deine Pflicht, dich um sie zu kümmern."

Er versuchte Youji das Baby zu geben, doch dieser wich nun ihm mit derselben Geschicklichkeit aus, mit der Aya vorhin ihm und der Kreditkarte ausgewichen war. Abwehrend hob Youji beide Hände.

"Okay, okay. Ich gehe mindestens einen Monat lang nicht aus und komme pünktlich zur Frühschicht. Versprochen. Nein? Reicht nicht? Ich mache freiwillig den Abwasch. Reicht immer noch nicht? Bitte Aya. Ich habe keine Ahnung von Babys. Kannst du das nicht machen? Ich tue was du willst, nur lass mich mit diesem Baby in Ruhe."

Es fehlte nicht viel und Youji wäre vor Aya auf die Knie gesunken. Dieser schüttelte nach einer Weile verärgert den Kopf.

"Was soll deine Tochter bloß von dir denken, Youji? Du tust ja gerade so, als sei sie eine ansteckende Krankheit."

Der blonde Playboy blickte beschämt zu Boden. Die Worte seines Freundes hatten ihn wieder Erwarten tief getroffen.

"Ich weiß auch nicht. Es ist einfach, ich kann mich nicht an den Gedanken gewöhnen Vater zu sein. Ich habe noch nie darüber nachgedacht. Allein die Möglichkeit mal Kinder zu haben, war für mich so was von absurd. Ich denke mal ich bin einfach in Panik geraten."

Er hob den Kopf und lächelte seinen Teamgefährten verlegen an. Dieser verzog das Gesicht und nickte ihm dann verstehend zu.

"Du meinst, sie sieht mir wirklich ähnlich?"

Aya grinste leicht und hielt Youji das kleine Mädchen auf seinem Arm dann so hin, dass er es genau betrachten konnte. Er schob sogar das rosa Mützchen weg und enthüllte dadurch einen wild gelockten Blondschopf. Youji ließ seine Augen über das kleine Gesichtchen unter ihm wandern und langsam stahl sich ein liebevolles Lächeln auf sein Gesicht.

"Sie ist wirklich süß.... für ein Baby. Die Augen hat sie von mir und schau dir mal diesen süßen Kussmund an. Den hat sie auch von mir. Und diese kleine Stupsnase. Nein, die hat sie bestimmt von der Mama." Youji blickte hoch und strahlte Aya an. "Du hast recht. Sie sieht mir ähnlich. Aber ich habe trotzdem keine Ahnung, was ich mit ihr anfangen soll." Sein Blick wurde flehend. "Bitte Aya. Hilf mir doch. Du scheinst dich mit Babys auszukennen."

Und um seiner Verzweiflung noch stärkeren Ausdruck zu verleihen, ging er nun tatsächlich auf die Knie und hob beschwörend die Hände. Aya gab zuerst ein entnervtes Knurren von sich, das aber schnell leiser und zu einem kaum hörbaren Schnurren wurde, als das kleine Mädchen auf seinem Arm anfing zu wimmern. Sachte wiegte er sie hin und her, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Dem noch immer vor ihm knienden Youji warf er hingegen einen weiteren Mörderblick zu, unter dem dieser wie unter einem Peitschenhieb zusammen zuckte.

"Nun gut. Ich werde dir helfen. Aber nur dieses eine Mal."

Youji sprang erleichtert auf, stürzte zur Theke, schnappte die Schlüssel und hielt Aya diese zusammen mit der Kreditkarte hin. Aber der Rothaarige schüttelte nur hinterlistig grinsend den Kopf.

"Du kommst mit."

Es gab ein klirrendes Geräusch, als die Schlüssel auf dem Boden aufschlugen. Vor Schreck waren sie dem Playboy aus der Hand gelitten und nun starrte er Aya mit offenem Mund an.

"Aber wer passt denn dann auf den Laden auf?", versuchte er noch zu Bedenken zu geben.

Jedoch blieb dieser Einwand ohne Erfolg. Aya bedeutete ihm lediglich mit einem Kopfnicken ihm zu folgen und ging dann in Richtung Tür. Entgeistert hob Youji die Schlüssel auf und schlurfte ihm dann mit gesenktem Kopf hinterher.

"Häng das: Geschlossen' Schild in die Tür und vergiss nicht abzuschließen. Miriam und ich warten in der Garage auf dich."

Youji seufzte ergeben und tat wie ihm aufgetragen. Schlimmer konnte es ja nun eigentlich nicht mehr kommen.

Oder?

Das Wort zum Schuss: Wer mich kennt, weiß, dass es immer noch schlimmer kommen kann. Muuahahahahahahaha.