Yu-Gi-Oh! Fan Fiction ❯ Wo die Babys herkommen ❯ Anzu und die Engel ( Chapter 3 )

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3. Anzu und die Engel

Anzu schauderte, als sie an diesem Nachmittag nach dem Tanzunterricht die Straße entlang ging. Irgendetwas war nicht in Ordnung, sie hatte das ungute Gefühl, das bald irgendetwas passieren wird.
Etwas schlimmes, bei dem es Tote geben könnte.
Sie ging etwas schneller, in der Hoffnung zuhause zu sein, bevor wirklich etwas schief gehen konnte.
Die ganze Zeit über hatte sie das komische Gefühl, das jemand direkt hinter ihr war, aber sie konnte niemanden entdecken, der sie irgendwie offensichtlich verfolgte.
Nur normale Leute, die am Nachmittag eben unterwegs waren, um einzukaufen oder heimzugehen, nach der Arbeit oder der Schule.
Aber niemanden der wie ein verrückter Psychopath aussah, oder wie ein bösartiger Krimineller...

Hektisch suchte sie nach ihren Schlüsseln, als sie endlich vor ihrer Haustüre stand. Sie wollte nur noch hinein, und fest hinter sich zusperren.
Das Gefühl verfolgt zu werden wurde immer schlimmer.
Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter, und sie fuhr herum mit einem erschrockenen Aufschrei...

...nur um einen freundlich lächelnden Yugi hinter ihr stehen zu sehen.
"Hey, Anzu, ist alles in Ordnung? Was ist denn los mit dir? Ich habe dich schon gesucht!"
Sie schüttelte nur den Kopf und versuchte, ihr rasendes Herz zu beruhigen, während sie beide hineinließ. Sie konnte es nicht glauben, dass der harmlose Hikari sie so erschrecken konnte.
"Schon in Ordnung, Yugi. Du hast mich nur ein bisschen erschreckt, keine Panik."

"Tut mir leid, das wollte ich wirklich nicht..." meinte er, während sie sich in die Küche setzten, um Kakao zu trinken.
"Also, Yugi, was führt dich zu mir? Und warum hast du mich denn gesucht?"
"Also, ich hab eigentlich nur eine klitzekleine Frage, und ich wollte wissen, ob du vielleicht eine Antwort für mich hast."

Das braunhaarige Mädchen nickte nur, um anzudeuten, dass er nur fragen sollte, sie hörte genau zu.
"Wo kommen die Babys her?"
"WAS?"
Yugi verdrehte die Augen, als Anzu vor Schreck ihren Kakao-Becher durch die ganze Küche warf. Anzu starrte ihn an, während der Becher gegen die Wand knallte, dort zerbrach und das braune Getränk langsam die Wand runter floss.
"Was soll das eigentlich? Warum tut eigentlich jeder, als währe es ein Verbrechen, das ich frage? Alles was ich will ist eine einfache Antwort, keine Demonstration!"

Anzu erwachte aus ihrer Starre und fuchtelte abwehrend mit den Händen, als Yugi sie mit großen, feuchten Augen fragend ansah. "Natürlich ist es kein Verbrechen, keine Sorge, es ist nur... Also es ist... Also wie soll ich sagen, eine Überraschung, also..." stotterte sie, während sie sich ein Loch im Boden wünschte, um schnell und unauffällig verschwinden zu können.

"Also?"
"Also was?"
"Also gibst du mir eine Antwort, oder schaust du nur deine Wand an?"
"Yugi... Warum fragst du eigentlich mich?" versuchte sie Zeit zu gewinnen, um sich eine gute Geschichte einfallen zu lassen.
"Ich dachte nur, du würdest das wissen. Und Joey hat gesagt, ich soll lieber zu dir kommen."
'Ich bring diesen verdammten Idioten um!' dachte sie wütend. Freunde sollten sich so was nicht antun, das war einfach unfair, das macht man einfach nicht! Plötzlich kam ihr ein Gedanke:Warum hat Yugi Joey überhaupt gefragt?

Bei dem Gedanken musste sie kichern. Konnte es denn sein, das Yugi eine Freundin hat? Oder sich eine zulegen will, und deshalb fragt?
Aber ein Blick auf Yugi ließ diesen Gedanken wie eine Seifenblase platzen.
Yugi beobachtete sie neugierig und baumelte mit den Füssen hin und her. Er sah irgendwie aus wie ein neugieriges Kind, da seine Füße nicht bis ganz runter reichten, wenn er sich hinten anlehnte.
Um die Lippen hatte er einen Bart aus Kakao, den er sich langsam abschleckte, während er nach einem Keks griff und ihn in sein Getränk tunkte.
Anzu schüttelte den Kopf. Es musste einen anderen Grund für die unerwartete Frage geben. Vielleicht war er nur neugierig, oder etwas in dieser Art....

Yugi war es inzwischen ja ein bisschen gewohnt, das er nach seiner Frage immer eine Weile warten musste, bevor die anderen wieder ansprechbar waren. Er verstand zwar nicht genau, warum das so war, aber zum Glück hatte er ja Geduld.
Und Zimtsterne, die er naschen konnte, bis das Mädchen wieder genug bei Sinnen war, um was zu sagen.

"Okay, also pass auf, ich erklär dir das jetzt mal." sagte Anzu dann schließlich widerwillig, und Yugi sah sie sofort gespannt an und rückte mit seinem Stuhl etwas näher, um besser hören zu können.
Kakao und Kekse waren sofort vergessen, und Anzu wunderte sich flüchtig, ob das ganze nicht vielleicht ein Fehler war.
Aber jetzt war es leider zu spät, um sich noch rauszureden.

"Also, Yugi, wenn eine Mama und ein Papa ganz dringend ein kleines Kind haben wollen, dann beten sie jeden Tag vor dem Schlafengehen ganz fest zum lieben Gott.
Und der sagt dann seinen Englein Bescheid, dass wieder jemand ein Baby haben möchte, wenn er damit einverstanden ist und den Wunsch erfüllen will.

Da oben ist nämlich ein ganz riesengroßer Baum, mit silbern glitzernden Blättern, die die Sonne ganz weit reflektieren, wie kleine Spiegel.
Es schwirren immer ganz viele Engel um den Baum herum, um ihn mit Wasser zu versorgen und aufzupassen, dass alles in Ordnung ist.

Die Blüten von dem Baum sind pastellfarben, in rosa, blau, grün oder lila, und umringten den Boden wie Schnee.

Aus den Blüten wuchsen aber keine Früchte, wie bei einem Obstbaum, sondern bunte, seidig schimmernde Eier in denselben Farben wie die Blüten.
Und wenn diese Eier dann groß genug sind, dann schickt der liebe Gott seine Englein damit zu uns auf die Erde, um sie zu den Mamas und Papas auf der ganzen Welt zu bringen. Dort werden sie in einem Korb mit einer Decke vor die Türe gelegt, damit sie in der Früh dann bei den Eltern schlüpfen können!"

Erleichtert atmete Anzu auf, als sie mit ihrer Geschichte durch war, schaute den kleinen Hikari aber nicht an.
Also holte sie sich erstmal noch einen Kakao, bevor sie Yugi wieder ansah.
Der blinzelte sie nur verwundert an, bevor er sie staunend fragte:"Also kommen die Babys aus Eiern, die auf einem Baum wachsen und von Engel gebracht werden?"

Schnell nickte sie: "Ja, natürlich, das hab ich doch gesagt. Oder?" fragte sie zur Sicherheit. Das hatte sie doch gesagt, richtig? Schließlich hatte sie es ja so vorgehabt...
"Ja, aber bist du dir da auch ganz sicher?"
"Klar doch, ich bin mir ganz sicher. Babys schlüpfen aus Eiern. Warum fragst du?"
"Weil Yami mir was anderes gesagt hat."

Sofort wurde das arme Mädchen blass. 'Warum hab ich nicht vorher gefragt, war ja klar, dass er als erstes Yami fragen würde. Na ja, wenigstens ist es eine gute, harmlose Geschichte, er kann mir keinen Vorwurf machen, das ich Yugi irgendwie verdorben habe mit dem, was ich gesagt habe. Jedenfalls hoffe ich das.'

"Ach, weißt du, Yugi, das ist nur das, was meine Eltern mir erzählt haben. Kann natürlich sein, das... Na ja, jedenfalls..." stotterte sie, während sie Yugi aus den Augenwinkeln heraus beobachtete. Der drank aber nur fröhlich lächelnd seinen Kakao aus, ohne noch etwas zu der Geschichte zu sagen.

Es fiel ihr schwer zu sagen ob Yugi ihr glaubte, oder ob sie ihn nur noch mehr verwirrt hatte, da Yami ja was anderes gesagt hat.
'Armer Junge. Und das, obwohl er ja schon fast erwachsen ist... Ich hätte eigentlich gedacht, sein Opa hätte schon ihm schon längst alles erklärt. Tja, so kann man sich täuschen. Aber ich frage mich schon, was genau Yami ihm da erzählt hat... Und warum er dann Joey und mich auch noch fragt? Glaubt er ihm etwa nicht, oder will er nur prüfen, ob wir dasselbe sagen?'

Am liebsten hätte sie ihn schon gefragt, weil sie ja ziemlich neugierig war, aber dann stand Yugi plötzlich auf und stellte seinen Becher in die Abwasch.
"Danke für den Kakao und die Kekse, Anzu! Aber ich gehe jetzt besser wieder, bevor Yami sich noch Sorgen macht, wo ich bleibe, und mich womöglich suchen kommt, weil er denkt es ist etwas passiert."
"Ja, weil wir können uns vor der Stadt verabschieden, wenn er sich wirklich Sorgen um dich macht. Da bleibt kein Stein auf dem anderen..."

Yugi winkte noch zum Abschied, während Anzu erleichtert aufatmete und froh war, dass sie doch nicht gefragt hatte.
War vielleicht auch besser so, auch wenn sie sich wunderte, ob er noch andere Freunde dasselbe fragen wird, und was die darauf antworten werden.
Seufzend schloss sie die Tür, als der Kleinere außer Sichtweite war.

Hoffentlich geht das gut....


TBC:
Also, um eines Mal klar zu stellen, meine Eltern haben mir nie so was erzählt!
Als ich drei war, hab ich 'nen kleinen Bruder gekriegt.
Klar dass ich das damals nicht Schritt für Schritt erklärt gekriegt hab, aber sie haben mir gesagt, dass er in Mamas Bauch wächst.
Nix mit Engeln oder so! Nur das er erst größer werden muss, bevor er da rauskommt, weil ich es nicht erwarten habe können, dass ich ihm meine Puppenkleider anziehen kann. ^___^
(Dass Mama das nicht erlaubt hat muss ich wohl nicht extra sagen.)

Aber persönlich hab ich halt immer gedacht, er ist nur zu faul zum selber laufen und lässt sich lieber von Mama herumtragen ^___^
Mit Drei kann das halt vorkommen.
Und später haben wir das natürlich auch in der Schule durchgenommen, ist klar.